Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
  
  
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Bon den DBalkenlagen und Deden. 55 
Uebrigens können die Spannriegel doch nicht ganze 
lich verworfen werben, vielmehr giebt es Gelegenheis 
ten, beſonders. beim Richten der Dächer mit liegenden 
Stühlen, ingleichen bei Aufrichtung der Häng- und 
Sprengwerke, wo ſie in dieſer Abſicht nöthig find; 
— 
Hauptwerk des Gebäudes, wovon deſſen vorzüglichſte Fe- 
ſtigkeit und vertikaler Stand abhangen foll, Manger 
hingegen verwirft die Spannriegel (man ſt. deſſen Be- 
merkungen über die Anbringung der Bänder 
und Spannriegel) und räumt davon nur einigen 
Nugen in Abſicht der Zufemmenhaltung ber Wände auf den 
Fall ein, wenn etwa das Rahmftüd der Wand und bie 
Verkämmung der Balken verfault wäre, 
Es iſ indeſſen doh nicht abzufehn, daß ber Zapfen am 
Spannriegel ober vielmehr der fo nahe am Ende des Zap: 
fens. .angebradte Nagel, wo derſelbe fo leiht ausreißen 
kann, den Wandſtiel halten ſollte. Eher dürfte ſoles 
duch die alte Gewohnheit bewirkt werden, wo man ben 
Wandſtänder ausſcheerte , und den Spannriegel durhlegte, 
ſo daß deſſen Kopf zur Haltung diente 5 (m. f. Fig. 28 A) 
obgleich auf die Haltung des Hirnholzes auh niht viel zu 
rechnen iſt, da der Kopf des Spannriegels der Fäulniß aus: 
geſegt bleibt. 
Noch weniger iſt die Bauart zu empfehlen, wo bloß 
außerhalb ein hölzerner Nagel vorgeſte>t iſ, Fig. 28 Bz 
indeſſen findet man doch in Pommern alter Gebäude von ber 
Art , wobei aber vieles auf die damalige Güte des Holzes 
zu rechnen iſt. 
Nur die vorhin gedachten geſenkten Balken, wenn ſie 
hei hôlzernen Gebäuden angebra<ht werden fönnen, ſind als 
wahre Spannriegel anzuſehen, weil ſie die Wandſtiele wei- 
ter unter die aufgekämmten Balken mit einem halb - ſ{wal- 
benſhwanzfdrmigen Zapfen halten, der ſi< auf keine Weiſe 
herausziehen kann. 
 
	        
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