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Erfter Abfhnitt.
$.,42.
Bon den fogenannten Dachpfannem.
Die in Preußen noch üblihen Dahpfannen fi find
12. 3ofl Yang und 8 Zoll breit, alfo nicht wie Holiche in
feinen Grundfäben zur Anfertigung richtiger
Bauanfchläge angiebt, 13 und 14 Zoll lang, und 17
304 breit, (alfo breiter als lang).
Der Bormwurf ift ungegründet, den man der Bedachung
mit, Pfannen macht, daß nämlich eine Dachbedefung mit ‘
felbigen fehwerer fenn follte, al3 die mit Biberfhwänzen.
Eine Pfanne dedt 96 Duadratzoll, und ein Biberfhwanz
höchftens 36 Quadratzoll. Won erfteren wiegt das Stüd,
weil fie von fehr gutem Thon gemacht werden und fehr dünn
find, 6, und ein Biberfhwanz A Pfund, mithin ift eine Be=
‚ befung mit Biberfchwänzen fchwerer, als die mit Dachpfan=
nen. Nur deshalb ftehen die Dachpfannen ven Biberfhwäns
gen nach, weil ein mit, Pfanten gededted Dad, wenn e$
vecht dicht feyn. fol, eine Befchalung der Sparren mit Bret=
tern, und alfo einen anfehnlihen Aufwand von Holz und Nä=
gen erfordert, wodurch bei entftehendem Feuer die Gefahr vers
mehrt wird, auch, weil unter diefen Weifchalungen das ef=
wanige Durchdringen des Waflers nur unvermerkt"gefchieht,
und Faulnig entfteht. Laßt man aber aus Sparfamfeif, wie
€3 mehrentheils ‚gefchieht, die Verfchalung weg, fo-halten die
Pfarmendächer, troß alles Berichmierens mit Kalk, doc
niemal3 vollfommen dicht. E3 wird Daher auch jet in Preußen
auf Die Einführung der Biberfchwänge, anftatt der Pfannen,
‚wofür überdieß viel Geld nad) ae geht, Bedacht ge:
nommen *).
*) Im Leipziger, Intelligenzblatt vom Jahre 1771, ©.232, fteht
folgender zweckmägiger Vorfdhlag :
nur
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