Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Theil)

  
   
  
  
   
    
    
148 Erfter Abfhnitt. 
folche, welche der Stärke und Lange nach zwifchen Stark- und 
Mittelbauholz zu rechnen, und einen Anfas von Fäulnig. im 
MWucfe haben. E5 werden daraus die Lehmftafen zu den 
PWindelböden und Fächern der Wände gefpalten; auch fehnei= 
det man fie in Furze Klöbe, und reißt aus den gefunden 
Stüden des Baums Dachfpließen zu Ziegeldächern; ingleis 
chen werden: die Dachflöde zu den Rohr und Strohdächern 
davon angefertigt. Ehedem wurden zu leßterem Behuf ganz 
junge Kiehnenbäume’ oder Hafeln=, und Birkfenauffchlag 4 
bi3 5 Fuß lang genommen, welches den Holzanwukhs au: 
“ gerft hinderte. Außerdem, daB die jegige Anordnung, die 
Dacftöde aus alten rindfchäligen Kiehnenbäumen zu mas 
chen, zur Fortpflanzung des Laubholzes beiträgt, find ders 
gleichen Dachftöcfe auch am nüslichften, indem man felbigen 
die gehörige Lange: und Stärke geben Fann, fo daß fie beffer 
anzubinden find. Die rindfhaligen Bäume find mehrentheils 
eben nicht durchweg fchadhaft; wenır nun daraus das befte 
Holz zu Dachftöden genommen wird, fo find fie weit Dauerhaf- 
ter ald jene von jungen Bäumen, meil diefe, wenn gleich die 
Borke abgefchält worden, doch bald von den Würmern zer: 
freffen werden. Die Kanten der gefpaltenen Fiehnenen Dach- 
ftöce müffen übrigens, wegen der umzufchlageriden Binde: 
weiden, mit einem Schneidemefier etwas abgerundet werden. 
$. 58, 
Bon der Veranfdhlagung des Bauholzes. 
Die Erfparung des Bauholzes, infofern fie mit der 
Dauerhaftigkeit der Gebäude beftehen kann, ift die vorzüglichfte 
Pflicht der Baubedienten, -und jeder Privatmann wird fie 
möglichft zu erreichen wünfchen. 
Damit nun das Tünigl. Oberbaudepartement bei Res 
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vifion der-Anfchläge genau nachfehen und beurtheilen Fönne, 
    
     
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