Erfter Abfhnitt.
$. 86.
Vom Lehm.
Der Lehm wird als BVerbindungsmittel derjenigen
Mauern gebraucht, welche Feuer und Hise auszuftehen haz
ben, al3 Brand= und Borlegemauern, Schornfteinröhren, (fo
weit fich felbige unter dem Dache befinden) Badöfen u. vergl,
weil Kalkmörtel der Hibe nicht widerfteht.
Zuweilen wird der Lehm auch ‚aus Sparfamkeit zu
andern Mauerwerfen und fogar zu Fundamenten gebraucht.
Da aber die bindende Kraft des Lehms bei natürlichen und
gebrannten Biegelm weit geringer ift ald Die des Kalkmörtels,
der Lehm audy in beftändiger Näffe und Feuchtigkeit fich
auflöfet: fo folgt, daß ein Mauerwerk mit Lehm bei weitem
fo dauerhaft nicht feyn Tann, ald dasjenige, welches mit
Kalfmörtel angefertigt worden.
Man Eann fih alfo des Lehms zum Mauern, außer
bei den Feuermauern, als Mörtel höchftens nur bei Funde
menten in fehr trodnem Grunde und zu ganz leichten Ge=
bäuden bedierien, die feine große Laften zu tragen haben,
und wo der Lehm zwilchen den, auf dem Grunde fowohl,
als unter fich 'Telbft feftgelagerten Feldfteinen des Funda=
ments, und in den Fugen des übrigen Mauerwerkfs, mehr
bloß zur Ausfülung ald zu einem eigentlichen Berbindungs-
mittel dient.
Unter der Bedingung, daß der Grund zü einem Bau
nicht nur an fich bach und troden, fondern auch Iehm= oder
thonartig ift, dergeftalt, daß die vom Dache fallende Näfle
denfelben nicht fo leicht durchdringen Fan, dürften nicht nur
die Fundamente, befonders wenn gute, lagerhafte Feldfleine
dazu genommen- werden, fondern auch das übrige Mauerwerk
von Biegen, bei geringen Landgebauden von einem Stod>
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