Bon den Mauern und Mänden der Gebäude. 453
aufführen, fo. würde die Sache, nach unferer jebigen Berfaf-
fung, allerdings zu Fofibar ausfallen, und man fönnte eine
folhe Bauart mit Necht_einen Prahtbau nennen.
Dahin ift noch mehr zu rechnen eine. foldhe Außerft Lange
mwierige und Eofibare Arbeit, als 3.3. der Marfgraf
Friedsih Wilhelm zu Schwedt anwenden ließ, um
einen großen wilden Granit dur) Sägen von weichem Eifen,
‚und. bei dem Gebraudhe eines Schmirgels, in dreizöllige
Hatten zu zerfchneiden,, woraus fodann ziwei große Särge
für ihn und feine Gemahlin angefertigt worden; die äußern
Seiten biefer Särge find auch vortrefflich -polirt, fo daß fie
gewiß als wichtige Stüde vaterländifher Kunft anzufehen
find.
Mir begnügen und alfo, die Mauern der Landgebäude
mit unförmlichen Seldfteinen aufzuführen, und nur dahin zu
m, fehlt ie 1 fehen, daß diejenigen Steine, welche an der dußern Fläche
5 der Mauer ihre Stelle finden, eine gerade Fläche erhalten;
die mehrften SFeldfteine haben fchon von Natur eine gerade
Fläche, "diejenigen aber, bei welchen fie nicht anzutreffen, erhalten
i, folche fogleich durch Das Berfchlagen mit einem flarken eifernen
Be Hammer oder Boflekel. Eine Arbeit, Die leichter ift, al$ man
eö fich vorftellen wird, und die jeder geübte Sägelöhner der=
fin Gen, | geftalt verrichten Fann, daß er in einem age fo viele Steine
he de | zwedmäßig zerfchlagen Fann, als 65i3 8 Maurer verarbeiten.
| Hiernächft Fommt Alles auf eine geübte und gefchickte
nz Handarbeit der Maurer an, namlich, theils die natürlichen
ie 1 Steine mit einer von ihren geraden. Flächen, theild Diejenigen,
suf der’ Ober welche durch das Schlagen eine gerade Fläche erhalten haben,
an, die Außenfeiten der Mauern vergeftalt geihidt anzu-
zubringen, daß Die gerade Seite der Steine recht eben mit
der Fläche der Mauer zu_liegen fommt, hiernächft .aber, daß
Ales mit Pleinen zerichlagenen Selofleinftüden ausgezwidt