Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
  
  
68 Erſter Abſchnitt. Von den Hauytmaterialien, 
ſchaften folgt das Weitere unten bei dem Abſchnitt vom Bau 
der Mauern und Wände. 
$. 49. 
d. Von den in Formen gepreßten oder geſtampften 
Erdquadern. 
Eine andere Art des Piſé - Baues beſteht darin: dag 
große Quadern von einer mit der obigen Piſé - Maſſe gleich 
zubereiteten Erde in Formen geſtampft und als einzelne Qua- 
der beim Bau angewendet werden. Dieſes Fabrikat wird, 
weil es größer iſt, zum Unterſchiede von den vorhin beſchrie- 
benen Lehmpaßen, Erdquadern genannt. Das gewöhn- 
lichſte Maß dieſer Quadern iſ 13 Zoll lang, 6%, Zofl breit 
und 64 Zoll hoh. Werden fie größer gemacht, fo find fie 
für den Transport auf die Gerüfte zu beſchwerlich. 
Es iſ bereits angeführt, daß Cointeraur, nach feinen 
mehrjährigen Verſuchen ‘mit dem Piſé - Bau, auf die Anwen- 
dung der Erdquader verfiel, da fie ihm bequemer ſchienen. 
Im Jahre 1791 gab er die Beſchreibung dieſer andern Bau- 
art unter der Benennung »nouveau Pisé« heraus, welche 
darin beſteht, daß man von lehmartiger Erde einzelne Ziegel 
von 12 Zoll Länge, 9 Zoll Breite und 9 Zoll Hôhe in be- 
ſondern Formen mit einem Stampfer zubereiten ſoll, 
In Frankreich hat man in neueren Zeiten dieſe Fabri- 
kation von Bauſteinen in der Gegend von Lion vielfach an- 
gewendet. Der General - Major, Herr v. Rödlich, war gleich- 
falls bemüht, ſie im Preußiſchen Staate einzuführen, und 
große Fabrik- Anſtalten zur Bereitung derſelben anzuwenden. 
Eine kleine Schrift deſſelben erſchien unter dem Titel: »Er- 
ganzung und Berichtigung einer Anleitung zur Erd -Bau- 
kunſt ( Piſé- Bau), Berlin 1826 « im Verlage bei Nordmann. 
Anfertigung einzelner feſtgeſtampfter Lehmſteine. 
Zur Anfertigung dieſer Steine giebt Herr Cointeraur 
folgende, hier aber , der Deutlichkeit unbeſchadet , ſehr abge- 
fürzte Anweiſung. 
   
    
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
	        
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