Bon den künſtlichen Steinen. 77
gut geheißen werden, indem dadurch ein Theil der freien Lehm-
wand wieder verſchüttet wird, welche, wenn ſpäter Mangel an
Ziegelerde entſteht, dann für noch größere Koſten wieder frei
gemacht werden muß.
Die Ausſchachtung des Abraums geſchieht mit einer
für die Feſtigkeit des Bodens ausreichenden Doſſirung, die
der Lehmerde jedoh in terraffenfürmigen Banquets ( oder
lothrehten Abſätzen). Nach Fig. 18. (Tafel IT.) ift A der
Abraum, B der terraſſirte Theil des Schachtes, und C der
untere lothrechte Theil deſſelben; b, b, b, b find die etwa
2 bis 3 Fuß breiten Banquets, welche theils zur Auf-
nahme der von unten aufgeworfenen Erde dienen, theils zum
Abkarren benußzt werden; e, e, e, e ſind theils lothrechte,
theils etwas ſ{râg doſſirte Seitenwände von 4 bis 5 Fuß
Höhe, damit die an der unteren Seitenwand abgeſtochene Erde
auf das darüber liegende Banquet bequem geworfen werden
kann.
Der untere Theil des Schachtes kann nach ſeiner Länge
einzelne Banquets haben, und daſelbſt 3, 5 bis 7 Fuß tief
fein; nur an der Stelle, wo er das Waſſer aufnehmen muß,
iſt er in der Sohle am tiefſten. Die Länge des Schachtes
kann nun fo beträchtlich ſein, als die Ausdehnung des Lehm-
lagers, ſeine Mächtigkeit , die Größe und Betriebsfähigkeit der
Anlage in jedem einzelnen Local - Falle geſtatten. Bei einigen
Ziegeleien in der Umgebung von Potsdam beträgt die Länge
oft 10 bis 20 Preußiſche Ruthen. Die Richtung des Schach-
tes in der Länge ift von der Lage der Lehmerde abhängig,
und bildet daher häufig eine Bogenlinie.
Die Breite des Schachtes richtet ſich natürlich in jedem
einzelnen Falle nach der Höhe oder Tiefe deſſelben, wobei auf
Doffirung die nöthige Nücficht genommen werden muß, und
welche, wie bemerkt, von der Feſtigkeit des Bodens abhängig
iſt. Das zu Tagefördern des Lehms geſchieht mittelſt Erd-
karren auf anſteigenden Laufbrüden, welche von Brettern auf
Bô>en errichtet werden. -
In einigen Gegenden verfährt man wieder anders bei