104 Erſter Abſchuitt. Von den Haupkmaterialien.
vorwärts bewegt. Auf die Bahn werden Formkaſten, welche
mit Lehmmaſſe gefüllt und mit Walzen abgeſtrichen find,
gelegt. Die Meſſertafel ſchneidet nun bei ihrer Fortbewe-
gung ſowol nach der Länge, als nach der Breite in die Lehm-
maſſe ein, wodurch die einzelnen Ziegel abgetheilt werden.
Dieſe Maſchinen ſind allerdings ſinnreih , jedoch noch
nit einfach genug, um mit Erfolg ins Praktiſche úÚberzu-
gehen. Zu den mancherlei Hinderniſſen gehörte auch das
ſtets erfoderlihe Reinigen der Meſſer von der fich ſtark an-
hängenden Lehmmaſſe. Sie wurden zwar mit Oel geſtri=
chen, und auch fpäter mittelft Drahtbürften gereinigt; bei
anhaltendem Betriebe würde dies aber wol zu bedeutenden
Aufenthalt verurſachen. Zwe>mäßiger für den praktiſchen
Gebrauch erſcheint die, von dem verſtorbenen Geh. Ober:
Baurath Cochius im Crell’ſchen Bau - Journale 1829, Bd. I.
Heft 1, beſchriebene Vorrichtung eines Formen- Rahmens.
Derſelbe iſt (Fig. 25. Tafel TIL.) abgebildet, hat 5 Fuß
3 Zoll Länge, 3 Fuß 2 Zoll Breite, 2% Zoll Höhe, be=
ſteht aus Echieneneifen im Rahmen aa von 4; Zoll, in
den Scheidungen bb þ von 4; Zoll Stärke und 22% Zoll
Hôhe. Er dient, um 42 Ziegel auf einmal zu formen,
welche jeder 10%/, Zoll Länge, 4/ Zoll Breite haben, und
wegen des Schwindens des Thond beim Brennen da3 nd-
fige Uebermaß enthalten. Der Gebrauch ift nach der wört-
lichen Befchreibung folgender.
Auf dem, etwa nur mit einem Strauchdache bededten,
völlig geebneten, feſten, nöthigenfalls mit Ziegeln *) ge-
pflaſterten Streichplaße, werden zwei Hölzer, von 4 bis 6
Zoll Höhe, gleichlaufend und fo weit von einander gelegt,
als der Formrahmen im Lichten lang iſ. Zwiſchen die-
ſen Hölzern wird dex Raum mit grobem Fürnigen Sande
beſtreut, und dann der vorher gut eingeſumpfte und gehöd-
rig BEE Lehm auf den Boden ausgebreitet und
*) Beſſer würde ein gut gedielter Streichplas ſein, wie man fidh
deſſelben gewöhnlih auch bedient,