Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
Bon den künſtlicheu Steinen. 107 
nen Ort in der Ziegelſcheune geſtellt werden müſſen, wo ſie 
nicht einem allzu ſcharfen Zuge ausgeſeßt find, weil ſie davon 
leiht gekrümmt werden, oder aufreißen. 
Bei dem gewöhnlichen Dachziegelſtreichen iſt dahin zu 
ſehen, daß der Einſchnitt in die Tröckenbretier zu den darin 
liegenden Haken, oder der Naſe des Dachziegels, etwas län= 
ger ſein muß, als die Naſe, weil ſonſt, wenn der Dachſtein 
fich im Tro>nen verkürzt, der Haken an dieſen Einſchnitt 
anſtôgt, und dadurch leicht einen nachtheiligen Bruch be- 
kommt. 
Bei Anfertigung der Dachſteine iſt auch hauptſächlich 
ein vorzüglich reiner Sand, ſowol zur Untermiſchung unter 
die Maſſe, wenn der Thon zu fett ſein ſollte, als auh zum 
Unterſtreuen auf die Bretter erfoderlich. 
Anmerk. In Abſicht des Ziegelſtreichens iſt überhaupt anzumer- 
ken, daß ſoles niht zu früh im Jahre, und auh nicht bis in die fpäte 
Jahreszeit geſchehen ſollte, weil die Kachtfröfte den Steinen ſchaden. 
Es iſt daher in Holland ſehr weislih vorgeſchrieben, daß nicht länger 
als zwanzig Wochen bei den Ziegeleien gearbeitet werde, ſo daß dieſe 
Zeit mit dem Sten Sept. zu Ende geht. Bergmänniſches Jour- 
nal, 2ter Band, S. 288. 
Im Allgemeinen wird durch das Preſſen der Ziegelerde 
in die Form ein guter, feſter Stein gewonnen. Man wendet 
deshalb auch befondere Maſchinen an, nicht allein um große 
Form- und Chablonziegel, ſondern auh ſelbſt Dachziegel 
anzufertigen. Der G. O. B. R. Cochi us beſchreibt in dem 
chon angeführten Crell’ſhen Journale eine ſogenannte Tritt- 
Preſſe zur Fabrikation der Dachziegel. In den Eden ei: 
nes großen, mitten in dem Tro>en-Schuppen ſtehenden 
Streichtiſches, werden vier dergleichen Preſſen angebracht, 
je zwei von einem Former, und jede einzelne von einem 
Gehülfen beſorgt. An der einen Seite der E>e iſt das 
Unterlegebrett (Fig. 30. Tafel LIT.), welches die obere Seite 
des Dachziegels formen ſoll, vermittelſt“ Charnierbänder v 
dergeſtalt befeſtigt, daß es ganz umgelegt werden kann. An 
ven beiden Enden find bei b zwei Knöpfe, einen halben 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
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