Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
Don den künſtlichen Steinen. 117 
nach diefen Seitengräben einiges Gefälle von der Mitte aus 
geben, wodurch bei ihrer großen Breite Fein merkliher Nach- 
theil für die ebene Grundlage jedes einzelnen Ziegels entſteht. 
Vor den Trodenplägen befinden fi) nun die ausgediel- 
ten Tret- und Zubereitungspläße e e e, Fig. 42 a, nebſt 
den Sümpfen f fk f, desgleichen auh der Weg g g zum An- 
farren und Anfahren der Ziegelerde. Bei dem Formen der 
Ziegel bedient man ſih nun, wie ſchon angeführt, der beweg- 
lichen bede>ten Streichtiſhe d d d, welche auf den Bahnen 
A A A zuerſt oben aufgeſtellt, und allmählig (ſowie die Zie- 
gel , welche beim Abtragen flach neben einander auf vie Bah-: 
nen ausgelegt werden, ſolche angefüllt haben) nach unten weis 
tergerü>t werden, bis jene ganz angefüllt ſind. Nachdem die 
Ziegel 24 Stunden flach, ſodann aber 24 Stunden auf der 
hohen Kante gelegen haben, und - etwas hart getro>net ſind, 
werden fie von Knaben und Frauen mit Meſſern nachge- 
ſchnitten, um einzelne Hervorragungen zu entfernen ; demnächſt 
aber in die Schauer hochkantig, mit 14 zölligen Zwiſchenräu- 
men, bis unter das Dach auf einander geſchichtet, wonach ſie 
gegen Regen geſichert ſind und bis zum völligen Austro>nen 
verbleiben. Hienach können bei eintretendem Regenwetter die 
auf den Tro>enbahnen ausgeſcßten Ziegel zu. jeder Zeit und 
ſehr bald in Sicherheit gebracht werden, weßhalb dieſe Ein- 
richtung, welche keine bedeutende Koſten veranlaßt, ſich vor den 
obenbefchriebenen vorzüglich bewährt. 
Sollen aber bei einer gewöhnlichen Ziegelei auch zugleich 
künſtliche Form- und Dachziegel gefertigt werden, wozu fette 
und künſtlich zubereitete Thonarten gehören, ſo reiht man na- 
türlich mit der obigen Einrichtung nicht aus, vielmehr müffen 
alddann Fünftliche Trocdenfchuppen oder Srodenfheunen für 
dieſe beſonders angelegt werden, wie folche in dem folgenden 
$. beſchrieben ſind. Man ſieht aber, daß beide Einrichtungen 
bei einer Fabrik ſehr füglih zugleich neben einander beſtehen 
fünnen, und hieraus wird zugleich die große- Verſchiedenheit; 
welche man bei den Anlagen in allen Gegenden. antrifft, ſehr 
leicht erflärlich fein. 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
  
 
	        
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