4118 Erſter Abſchnitt. Won den Haupkmaterialien.
$. 63.
n. Vom Tro>nen der Ziegel in künſtlihen Lro>ken-
ſhuppen oder ſogenannten Ziegelſcheunen.
Bei Ziegeleien, die zu einem beſtändigen Betrieb und für
fünſiliche Ziegel angelegt ſind, geſchieht das Streichen ſowol,
als das Tronen der Ziegel, in den dazu erbaueten Scheunen.
Die geſtrichenen Ziegel werden zu leßterem Endzwe>, wenn fie
geformt ſind, zum Theil auf die Erde und auch auf den Boden
gelegt. Da aber eine einfache Belegung der Fußboden mit Zie-
geln vielen Raum und mithin große Tro>enſcheunen erfodert,
ſo iſt es weit vortheilhaſter, wenn man fowol unten zu den
Mauerziegeln, als oben unterm Dache, zu den Dachziegeln, Ge-
rúſte oder Repoſitorien anbringt, worauf die Ziegel bis zehnfach
über einander gelegt werben können, und wobei alſo weit kleinere
Gebäude erfodert werden. Da auch die Wände ſolcher Ziegelſcheu-
nen mit Schiebern oder Klappthüren verſehen ſind, ſo kann der
Zug der Luft gehörig verſtärkt, oder vermindert werden.
Der Bau dieſer Ziegelfcheunen ift zwar fo wenig neu,
als daß dabei etwas Beſonderes zu bemerken ſein ſollte *); da
indeſſen dieſe vortheilhaſte Einrichtung deſſen ungeachtet nicht
allgemein befannt ift **), fo habe ich es nicht für überflüffig
gehalten, eine Zeichnung davon mitzutheilen.
*) Man findet fie ſhon im VIL. Bande des Schhauplaßes der
Künſte und Handwerke.
Auch in der 1795 zu Marburg erſchienenen »Abhand-
lung von dem Recht, der zwe>dienlihen Anlage,
dem Bau und der guten Verwaltung einer Ziegel-
hutte, vom Herrn von Cancriîin,« iſt die Ziegelſheune mit
Repoſitorien vorgeſtellt.
#*) Bei uns kenne ih indeß wenig dergleichen Ziegelſheunen, und der
Me>lenburg - Shwerinſche Bauinſpektor Behrens hat in feiner
»Me>>lenburgſchen Landbaukunſt, Shwerin und Wis-
mar 1796«, ebenfalls noch eine ſehr altmodiſche, mit dem Dache
bis auf die Erde herabgehende Ziegelſheune, ohne Gerüſte,
abgezeichnet, die doh wol abſichtlih als Muſter dienen ſoll?
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