Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
Bon den künſtlichen Steinen. 123 
wölbten Oefen im Allgemeinen den Vorzug, indem die Koſten 
für ein dergleichen Gewölbe nicht ſo bedeutend ſi beſonders 
wenn ſie, in Ermangelung von gebrannten Ziegeln, von guten 
Luftziegeln in Lehmmörtel errichtet werden, was fih nach der 
Erfahrung als hinreichend gezeigt hat. Ferner hat man bei 
Anlage eines Gewölbes nur ein für allemal nôthig, die oberen 
Rauchmündungen anzulegen , wogegen bei der mangelnden 
Ueberwölbung niht nur die Deſchichten jedesmal ſorgfältig 
gelegt und verſchmiert, ſondern auch die Rauhmündungen ein- 
getheilt und angelegt werden müffen, welches Zeit und Ko= 
ſtenaufwand veranlaßt. Doch geſtatten wiederum die unge- 
wölbten Defen einige Bequemlichkeiten beim Anfüllen der ober- 
ſten Schichten im Innern des Ofens. 
Da die Oefen durch die Hiße in den Umfangswänden 
eine bedeutende Ausdehnung erleiden, ſo müſſen dieſe an den 
Eepunkten , ſowie in den langen Fronten, durch hinlänglich 
ſtarke, pyramidaliſch errichtete Strebepfeiler außerhalb geſichert 
werden. Am nachtheiligſten iſt die Wirkung der Ausdehnung 
für die Gewölbe, welche Riſſe bekommen, die ſich zwar nach 
eingeſtellter Feuerung wieder zuſammenziehen, doch ein häufiges 
Ausfchmieren mit Lehm nöthig machen. Man hat deßhalb die 
Wölbung häufig halbzirkelförmig und ſehr ſtark gemacht; da 
hiedurh dem Uebelſtande jedoch keinesweges abgeholfen wird, 
und dieſe hohe Ueberwölbung für das Anfüllen der Ziegel ſehr 
befchwerlich iſ und viele hohle Winkel übrig läßt, ſo iſt es 
vortheilhafter, die Gewölbe nah einem ganz flachen Zirkelbo- 
gen zu machen. Auch hat man, um die Ausdehnung und das 
Reißen der Oefen zu verhindern, Verankerungen angewendet, 
wobei zu bemerken iſt, daß ſolche am vortheilhafteſten nicht 
durch, ſondern um den Ofen gelegt werden müffen, wobei 
man ſtatt des Eiſens ſtarkes Balkenholz anwenden kann. 
Die Größe der Biegelöfen, in ſofern fie für die Manipu- 
lation vorthefhaft und begrenzt wird, hängf von dem anzu- 
wendenden Feuerungsmateriale ab, und ed wird allerdings nd= 
thig, ihre Breite mit Rüdficht auf das bequeme Einfeuern 
bis ans Ende der Schür- oder Heizlöcher, und ihre Höhe 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
  
 
	        
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