Bon den künſtlihen Steinen. 127
weitläufigen Bauten, als bei der Aufführung einer Feſtung,
oder bei dem Wiederaufbau einer abgebrannten Stadt, ins
Große gehen muß, das iſt, wenn oft und viele Steine
zugleich in einem Ofen gebrannt, die Ziegelfabrik auch
wol einige Jahre beſtehen müßte, ſo ſind ſchon etwas um-
ſtändlichere Anſtalten nöthig, die unten beſchrieben werden
ſollen.
Wenn z. B. ein Feldziegelofen anzulegen iſt, um da-
rin 20 bis 30 tauſend Ziegel auf einmal zu brennen, fo
errichtet man einen Tro>enplaß, wie ſolcher in $. 63. be-
ſchrieben iſt. Hat man die nôthige Anzahl Luftziegel ge=
tro>net, ſo wird zum Aufſeßen des Ofens geſchritten.
Es werden nämlich (Taf. VI. Fig. 52, 53.), wenn vier
Schürldcher angelegt werden ſollen (wovon in Fig. 52. nurzwei
vorgeſtellt ſind), drei Saß - Steine A, (Fig 52.) auf die hohe
Kante angelegt, und zwei halbe B an den Enden des Ofens.
Die ganzen oder mittleren werden vier, und die am Ende
zwei Steine breit, und zwar ſo wie a die erſte oder unterſte
Schicht, b die zweite, e die dritte, d die vierte und e die
fünfte, $ aber die fechfte Schicht zeigt, aufgefeht. Wenn
ſehs Schichten in dieſer Art aufgefet find, fo werden die
Schürlöcher, nach Fig. 53, mit drei Schichten gewölbfür-
mig übergefeßt; dann folgen noch drei Schichten Steine,
welche über die Schürlücher weggehen. Nächfivem wird an
allen vier Seiten des Ofens, %, Zoll von den zu brennen-
den Steinen ab, eine Wand a von rohen, auf die Kante
geſtellten Steinen, bis an die zwölfte Schicht der bereits
zum Brennen aufgeſeßten Steine -aufgeſeßzt. Erſtgedachte
Steine heißen die Blattſteine, und werden mitgebrannt.
In einer Entfernung von %, Zoll von dieſen Blattſteinen
wird eine, einen ganzen Stein flarfe Mauer b, welche der
Schirm genannt wird, von ſchon gebrannten Steinen, wo-
zu man ſih aber auch allerlei Stú>ke bedienen kann, fo
hoch, als die vorige, aufgeſezt. Nunmehr wird, 6 Zoll von
dieſem Schirm ab, noh eine Mauer e von gebrannten
Steinen, eben ſo hoch als die vorige, mit etwas Abſchrä-