Bon den künſtlichen Steinen.
Eontreforts in der Anficht dargeftelt, und die Giebelanfer
überall angedeutet worden. Der obere Forſt des Daches iſt
gleichfalls Behufs des Rauchabzuges ohne ZiegeleindeŒung, und
zum Schuße gegen einfallenden Regen mit einem kleinen er-
höheten Dache in der gewöhnlichen Art verſehen.
Sind nah dem Vorgeſagten die Hauptformen der Zie-
gelöfen dargeſtellt und beſchrieben, ſo wird der eigenen Bes
“ urtheilung zu überlaffen fein, wie man kleinere Oefen, welche
dieſen mehr oder weniger gleichen, zu errichten habe.
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s. Vom Brennen der Ziegel.
Man wird ſehr leicht einſehen , daß es ſehr fehlerhaft iſt,
wenn die Ziegel nicht gehörig ausgetro>net, oder zu naß in
die Ziegelöfen gebracht werden ; denn dies kann bei der beſten
Erde und ihrer ſorgfältigſten Zubereitung leicht die Urſache des
Aufreißens und Zerfallens ver Ziegel werden. Gewöhnlich
geben die Ziegler, ihres Gewinnftes wegen, weil fie die ver-
fertigten Steine tauſendweiſe bezahlt bekommen, die Steine
für hinreichend troden aus; man muß alſo hierin mißtrauiſch
gegen fie ſein, und das Vorgeben | gehörig unterſuchen.
Hienächft pflegen fie auch die Steine im Ofen zu nahe
an einander zu ſtellen, um eine deſto größere Quantität der-
ſelben zugleich fertig zu ſchaffen. Es iſ alſo dahin zu ſehen,
daß zwiſchen jedem Ziegel wenigſtens ein guter Finger breit
Raum verbleibe, damit die Hiße überall gehörig durchziehen
könne.
Da die Dachziegel hier niht, wie in Frankreih und
Holland, in beſondern Defen, ſondern gemeiniglich Mauer-
und Dachſteine zugleih in einem Ofen gebrannt werden, ſo
wird alsdann der Ofen drei bis vier Schichten hoch Úber die
Schür- und Einheizlöcher, auch ein und einen halben bis zwei
Steine breit an den Wänden herum mit Mauerſteinen aus-
gefeßt; aber der übrige Raum, oder gleichſam der Kaſten zwi-
ſchen den Mauerſteinen, ſo hoh mit Dachſteinen ausgefüllt,
daß hienächft noch drei Schichten Mauerſteine bis an das Ge-