Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
    
   
  
  
  
  
   
    
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
    
142 Erſter Abſchnitt. Won den Hauptmaterialien. 
Näſſe, der Hise und des Froftes ausgefeßt, mithin ſollten 
ſchlehte Dachſteine durhweg für eine untaugliche Waare an- 
erkannt, und ſolche Niemandem, der fie fabrizirt, abgefanft 
werden. Vielleiht wäre dies das beſte Mittel, bald mehr 
Sorgfalt und Fleiß bei dieſem ſo nôthigen Bedúrfniß ange- 
wandt zu ſchen. 
Gewöhnlich findet man die am ſtärkſten und bis zum 
Glaſiren gebrannten Ziegel bei der Leerung des Ofens in den 
Schichten , welche 1% bis 3 Fuß hoch úber den Bänken ſte- 
hen. Die dem Feuer in den Gaſſen zunächſt anſtehenden Zie- 
gel brennen zwar an der Feuerſeite bis zur Glaſur, berſten 
jedoch gemeiniglih an dieſer Seite, während ſie am Hinter: 
theile kaum gar gebrannt werden. Erſtere Ziegel heißen ge- 
wöhnlich in hieſiger Gegend Klinker, lettere Mundziegel. Bei 
jedem Brande erhält man, nah Umſtänden, mehr oder weniger 
ſolcher Ziegel, auch find die, in der oberen Abde>ung und an 
den. Winkeln geſtandenen Ziegel häufig nicht völlig gar oder | 
hart (flingend) gebrannt. Je weniger Verfchiedenheiten flatt- 
finden, deſto vollkommener iſt der Brand. 
Zum völligen Garwerden und Hartbrennen der Ziegel 
gehört es, daß ſie nac eingeſtelltem Feuer nach und nach im 
Ofen erkalten, wozu, wie angeführt wurde, 5 bis 6 Tage 
Zeit nötbig iſt. Leider ift auch die Gewinnfucht biebei haus 
fig ein Hinderniß, indem die Ziegel oft no< im Zuſtande 
des Glühens aus den plöblich geöffneten Oefen herausgekarrt 
werden „ wobei, wie es ſchon öfters der Fall geweſen iſ, den 
Arbeitern die Karren anſengen. 
$. 69, 
t. Von den verſchiedenen Brennmaterialien zum Bren= 
nen der Ziegel. 
Das Kien=- oder anderes leichtflammendes Holz iſ das 
beſte zum Ziegelbrennen. Man kann jedoch auch hartes Holz; 
als Birken , Eichen und Ellern, aber nur im äußerſten Fall 
allein, beſſer mit Kienholz melirt, gebrauchen. 
   
	        
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