Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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Erſter Abſchnitt. 
     
Bon den Hauptmaterialien. 
Probezeichen von ihrer Vorzüglichkeit. Die ſicherſten und 
beſten Merkmale ſind, wenn die Ziegel feit,.d. i. wenn fie 
nicht leicht viele Stufe und Brödeln geben, wenn man mit 
einem Mauerhammer davon hauet; wenn fie rein im Bruche 
find, d. i. kein Gemengſel von Kieſelſteinen und am wenig- 
ften weiße Kalfklümper zeigen. Die vorzüglichſte Probe if 
aber, wenn fie der nafjen Witterung lange, und einen Wins 
ter durch dem Froſte ausgeſeßt worden, und fi dennoch gut 
erhalten haben, d. i. ohne zu zerfallen oder zu erweichen. 
Eben ſo iſt es ein gutes Zeichen, wenn Ziegel beim Ein- 
tauchen in Waffer fich wenig entfärben, nur wenig an Schwere 
zunehmen, auch keine Riſſe bekommen; ferner wenn fie das 
eingeſogene Waſſer ſchnell wieder verdunſten laſſen. 
Die hieſigen guten Ziegel nehmen beim Eintauchen in: 
nerhalb 24 Stunden im Waſſer nur um 4; bis 14, ihres 
Gewichtes zu, Obgleich die leichten Ziegel im Allgemeinen 
feine Maſſe und einen guten Brand andeuten, ſo machen doch 
hievon die oben beſchriebenen Klinker eine Ausnahme, indem 
fie ein bedeutend größeres Gewicht bei einem höhern Grade 
der Härte befigen, als die gewöhnlih gebrannten Ziegel, wel- 
he mit ihnen von gleicher Maſſe ſind. Es iſ hiebei beſon- 
ders auffallend, daß die Klinker nach dem Brande oft noch 
ſchwerer ſind, als die Luftziegel vor dem Brande waren, wel- 
ches bei den glaſirten, ſhla>enartigen Klinkern am meiſten 
der Fall iſt. Dies kann wol nicht anders erklärt werden, als 
daß der Ort, wo fie im Dfen fich befanden (zwifchen zwei 
Feuergängen, in 3 Fuß Höhe über den Bänken ), geeignet iſt, 
die leichtflüffigen, vom Feuer verdampften Stoffe aufzuhalten, 
und ſi bindend mit der Maſſe zu vereinigen. 
Die Ziegeleien, welche in hieſiger Gegend die beſten dun- 
kelvothen, eiſenhaltigen und härteſten Ziegel liefern, ſind die 
bei Rathenow, Genthin, Havelberg, Fehrbellin u. f. w. ; doch 
iſt es bemerkenswerth, daß dieſe Ziegelart {werer iſt, als die 
blaßrothen und weißen Ziegelſorten. Die leßteren werden hier, 
in der Umgebung von Berlin, Spandau, Potsdam, (Pehomw 
und Glindow ), Lehnin, (Michelsdorff), Brandenburg, Plauen, 
  
	        
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