154 Erſter Abſchnitt. Won den Haupfmaterialien.
zu zwanzig Pfund drei Pfund Braunſtein, gießt darüber
Waſſer, worin Thon aufgelöſt worden, und verdi>t dal:
ſelbe ſo lange mit Thon, bis eine kleine gebrannte Knipp-
Fugel von Thon darin ſ{<wimmt, welches ein Zeichen
iſt, daß die Kompoſizion zur Glaſur fertig iſt. Der Arbei-
ter nimmt alsdann die völlig ausgetro>neten Ziegel, und
begießt ſie mit dem Fluido dergeſtalt, daß am Rande,
wo ſie in dem Ofen über einander zu liegen kommen und
in einander eingreifen, nicht? hinkommt, weil im entgegen
gefegen Falle die Steine an einander laufen würden,
Die mit ſolcher Glaſur überzogenen Steine erfodern
zur Verglaſung des. Ueberzugs die größte Hite, die der
Ofen zu geben im Stande iſt, und werden zu dem Ende
im Ofen dem Feuer nahe gelegt.
Man hat noh eine Art Dachziegel, die ganz grau
ſind; dieſe Farbe bekommen ſie von Schwaden des naſſen
Elſenholzes: wenn nämlich der Ofen in der größen Glut
ſieht, ſo werden Erlenbündel, mit dem Laube und Allem,
jo grün und feucht, wie ſie vom Baume fommen, einge-
feuert, und dagegen mit Torf zu feuern aufgehört, die
Schürlöcher aber, um den Zutritt der Luft zu verhindern,
und dadurch das Schwelen zu vermehren, zugeſetzt; auf ſolche
Art werden die Skeine blau.
»Bergmännifhes Journal, 2er Band, ©. 304«; in
gleichen: »Geſammelte Nachrichten von dem Verfahren der
Holländer, wenn ſie waſſerdihtes Mauerwerk machen,
S. 10«, und »Volkmanns neueſte Reiſen durch die ver:
einigten Niederlande.«
Einige hier erprobte Glaſuren der Dachziegel ſind fol:
gende:
Zu 10 Pfund Goslarfcher Silberglätte wird ein Pfund
Braunſtein genommen, womit 250 Stüf Biberfchwänze
glafirt werden können.
Wenn nun ein Zentner Silberglätte acht Thlr. , und
ein Zentner Braunſtein fünf Thlr. koſtet, ſo wúrde die
Slafur auf jedem Steine 1%, Pfennig betragen.
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