Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
   
   
    
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
   
  
  
  
158 Erſter Abſchnitt. Won den Hanptmakerialien. 
je feiner das Ziegelmehl iſt, je leichter läßt es fi) mit dem Pinſel aus 
einander treiben , füllt beſſer die Rigen, Gruben und Zwiſchenräume der 
Ziegelſteine, und verkörpert fich,. fo zu fagen, damit. 
Das Biegelmehl bereite ich auf folgende Art. Ich nehme eine gewiſſe 
Menge guter Stü>e von Ziegelſteinen, laſſe ſie in einem Mörſer fein 
ſtampfen , und durch ein feines Haarſieb durhſihten. Hierauf laſſe ih 
es mit Waſſer auf einem Reibeſteine noh feiner reiben, und dann tro- 
>en werden, und miſche davon ſo viel unter den Firniß, als nôthig iſt. — 
Statt Ziegelmehl kann man auch eine andere wohlfeile Farbe nehmen. 
Sollte der Anſtrich zu dunkel von Farbe ſein, fo kann man denſelben 
dur< Beimiſchung einer hellrothen Farbe erhellen. 
Das Aufſtreichen des Anſtrichs auf den Ziegelſtein geſchieht auf eben 
die Art, wie man jede andere Delfarbe aufträgt, und ich finde hiebei 
nichts anders nöthig zu erinnern, als daß es gut iſt, wenn man ihn 
zu der Zeit, da man denſelben gebraucht, zuweilen etwas aufwärmt, 
2. Welches ift der dauerhaftefte und nicht zu koſtbarſte Mörtel oder 
Kitt, womit die hohlen Dachziegel, wenn fig gelegt werden, oder 
auch ſchon gelegt worden, inwendig im Dache zu verſtreichen find, 
um den hereinſtöbernden Schnee oder Schlagregen abzuhalten ? 
Um dieſe, in der Frage enthaltene Abſicht zu erreichen, verfahre ich 
auf folgende Art. — Jch nehme eine Bouteille voll befchriebenen Anftrichs, 
und vermiſche damit genau ſo viel Kalk, vis die Maſſe ungefähr die Kon- 
fiſtenz des eingeſâuerten Mehls hat ; unter dieſen Kitt knete ich einige 
Hânde voll kurzgeha>ten Wergs , welches man von alten Stricken und 
Schiſſstauwerk machen kann. Von dieſer Miſchung forme ih auf einem 
Tiſche, den ih vorher dünn mit Kalk bepudert habe, fingerdi>e Strike, 
als Wülſte, die ih noch zulegt, wenn ich fie fehon gebildet habe, auf 
einer mit dem Firniß befeuchteten Stelle des Tiſches rolle, damit die 
Oberfläche davon feucht werde. Auf dieſe Art zubereitet , lege ih fie 
neben einander auf ein Brett, und laſſe ſie unters Dach zum Gebrauch 
hinauftragen. Hierauf lege ich die Wülfte der Länge nad) auf die Iwi- 
ſchenrâume der Dachziegel, und. drücke fie mit den Fingern, und zum 
Theil in die Fugen hinein; die Oberfläche glätte ich, indem id, die Fin- 
ger in Kalk tauche, und damit leiſe oder gelinde einigemal darüber hin- 
fahre. 
Diefes Verfahren entipricht, laut meinen damit angeſtellten Verſu- 
cen , die ih hier erzählen würde, wenn mein ganzes kunſtloſes Verfah- 
ren niht zu deutlich in die Augen fiele, dem in der Frage enthaltenen 
Zwe>>. « 
Aus den »Abhandlungen der königlih Schwediſchen 
Akademie der Wiſſenſchaften, 1770, S. 122«: Erfindung, un- 
glaſirte Dachziegel ſo gut und dauerhaft zu machen, als glaſirte, vom 
Admiralitäts- Apotheker, Joh. Jul. Salberg : 
   
     
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