Bom Bauholze.
B. Vom Bauholze.
1. Bau undo Beſchaffenheit des Holzes im
Allgemeinen.
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An jedem Baum unterſcheidet man die Wurzeln, den
Stamm und die Aeſte. Von dieſen Haupttheilen iſ jeder
aus der Rinde (Borke ), dem Holze und dem Marke zuſam-
mengefeßt. Die Rinde, welche die Bäume von der Wur-
zel bis zur Spite bekleidet, beſteht von außen nah innen
zu aus der Dberhaut, dem Fleiſhe und dem Baſte.
Auf den Bait folgt zunächft das Holz, welches den fe-
ſten und größten Theil des Stammes und der größern
Aeſte ausmacht. Es iſt, je näher der Borke, jünger, wei-
cher, faftiger, poröfer, und in der Regel von hellerer Farbe,
als der mehr nah der Mitte zu liegende Sheil des Holzes.
Erſteres heißt Splintholz, letzteres Kernholz. Oft iſt das
Splintholz ſehr deutlih vom Kernholz dur die Farbe abge-
trennt, wie z. B. beim Kiefernholz.
Das Mark, welches in der Mitte der Stämme ſich be-
findet, iſt eine ſ<hwammige Subſtanz, welche eine große
Menge Zellen enthält. Bei jungen Schößlingen ift es fehr
ſaftig, verſhwindet aber bei alten Stämmen oft gänzlich,
und wird dann das feſteſte Kernholz. Dex Holzkörper ſelbſt
iſt ein Gewebe von Faſern, zwiſchen denen ſi<h der Nah-
rungsſaft bewegt. Den Hauptbeſtandtheil des Holzes bilden
die Längenfaſern, welche nach der Länge des Stammes,
der Zweige und Wurzeln gehen, und gewöhnlich Holzfaſern
genannt werden. Sie laſſen ſih der Breite nah zuſam-
mendrüden, aber nicht verkürzen , und. nur durch große
Gewalt vielleiht ſehr wenig verlängern. Der Quere nach
find fie aber leicht zu zerbrechen. Die Berü>ſichtigung die-
ſer Eigenſchaften des Holzes ift bei den Holzverbindun-