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2 Erſter Abſchnitt. Von den Hauptmaterialieu.
Die Nadeln, von ſehr dunkler, etwas ins Blaue fallender
Farbe, ſtehen zu 2 bis 5 in einer Scheide, find fpröde, zuge-
ſpit und auf der unteren Seite etwas gewölbt. Die Rinde
iſt gewöhnlich zimmtbraun, regelmäßig nach der Länge geriſſen,
unten am Stamm afchgrau, weiter oben glatt, dünn und
gelb.
Die Kiefer erhält in 140 Jahren ‘ihre Bollkommenheit.
Im geſchloſſenen Stande wächſt ihr Stamm ganz gerade, und
erhält eine Höhe von 120°, und eine Stärke von 2%, big
37°, welche nur ſehr allmählig nach dem Gipfel zu abnimmt.
In 80 bis 90 Jahren liefert ſie ſchon ſtarkes Bauholz. Ein-
zelne, beſonders im magern, tro>enen Sandboden gewachſene
Kiefern, haben einen Fleinen, Erüppeligen Wuchs, und ihre
Aeſte breiten ſich, wie bei den Laubhölzern, aus.
Die Kiefer kommt faſt in jedem Boden, nur nicht in zu
naſſem, fort. Sie wächft noch auf dem ſandigſten und tro-
enften Boden, der zum Aderbaue beinah völlig untauglich
iſt; nur erhält ſie daſelbſt , ſowie auch auf hohen Bergen und
im ſteinigen Boden, nicht die größte Vollkommenheit. Sie
ſet dann Außerfi dünne Jahrringe und kurze Jahrestriebe an,
wobei das Holz aber deſto feſter und dauerhafter wird. Sm
thonigen und ſo fetten Boden, wie ihn die Buche verlangt,
kommt ſie nicht gut fort, noch weniger in einer mit Kalk ver-
miſchten Erde, wo ihre Nadeln die grüne Farbe verlieren
und die Bäume felbft bald vergehen. Im Bruch- und Zorf-
boden wächſt ſie krumm, und ihr Holz wird mürbe , harzarm
und bald Eernfaul,
Das junge Kiefernholz hat eine gelbe Farbe und weißen
Splint, das reife ältere Kernholz fällt ins Röthliche. Ein zu
söthlicher Kern deutet aber auf Ueberreife und nahende Fâul-
niß. Sind die Jahrringe an gefällten Stämmen und geſchnit-
tenen Hölzern grau, und die weichern Zwiſchenräume gleichſam
wie mit weißer Kreide punktirt, ſo zeigt dieſes eine Verſto-
>ung der-Säfte an. Durch zu langes Liegen im Waſſer ent-
ſteht Letzteres gleichfalls. Jm \{le<hten Boden gewachſen, ver-
lieren die Kiefern, welche daſelbſt wenig Harz und vielen