Bom Bauholze. 197
Vollkommenheit, eine Höhe von 50! bis 70‘, und eine
Stärke von 1%,’ bis 2 erreicht. Die Blâtter ſtehen ab-
wechſelnd, find dreie>ig, gefpist, Doppelt fägezähnig und
beim Ausbruche kleberig. Die jungen Aeſthen und Zweige
haben eine graue Farbe, und find gewöhnlich) mit weißen
Drüſen beſetzt, ſehr biegſam aufgerichtet, aber mit der Zeit
hängend. Die größern Zweige kommen unter ſpizen Winkeln
hervor und ſind ſehr hlank, Der Stamm ift in der Regel
ſhrâäg aufwärts gerichtet und gekrümmt, felten gerade. Die
Rinde deſſelben beſteht aus verſchiedenen Lagen, die fih
leicht von einander ablöſen. Die äußere ift ein weißes,
dünnes, zâhes Häutchen, faft unverweslich; die darunter
liegenden find braun und grau. Oft iſt die weiße Haut
theilweis abgelöſt, wodur<h der Stamm ein fle>iges An-
jehen erhält. Alte Stämme haben nach der Wurzel herun-
ter di>e , aufgeriſſene Borke, Die Wurzel iſ ſtark und
âſtig, geht aber nicht tief.
Die Birke kommt in Ebenen, mittlern und hohen Ge-
birgen und faſt in jedem Boden fort, wenn er nur nicht
ganz dürre, ſumpfig oder thonig iſt. Am beſten gedeihet
ſie in cinem, aus Sand mit Lehm vermiſchten Erdboden,
vorzüglicher aber iſt ihr Wuchs, wenn er mit Dammerde
vermiſcht iſt.
Nach dem Alter und Boden iſt das Holz bald weiß,
bald röthlih. Es hat breite Jahrringe, kleine Spiegelfa-
fern, ift mittelmäßig hart , feſt, ſpaltig, ſehr zähe. Es iſt
ſchr geeignet, ſich zu. werfen, wird leiht von Würmern zer:
freſſen, und iſt ſelbſt niht im Tro>nen, im Waſſer noch we-
niger dauerhaft. ES behält feine natürliche Feuchtigkeit fehr
lange, und zieht tro>en ſehr leicht von neuen Seuchkig:
keit an.
Bleiben die Birken nach dem Fällen mit der Rinde
im Walde liegen, ſo können ſic binnen Jahresfriſt verfault
ſein, weßhalb man ſie, aber nur ſtellenweis, entrinden muß,
weil der Stamm ſonſt zu ſehr von der Sonne aufgeriſſen
wird. Es nimmt eine mäßige Politur an, und läßt fich