Vom Bauholze.
und im Waſſer anwenden. Uebrigens dient es als Werkholz
für Tiſchler, Drechsler, Rademacher u. f. w.
$. 93.
m. Silberweide Weiße Weide. Bahmweide.
(Salix alba. )
Sie ift die größte aller Weidenarten, und gehört ihrer
Größe nach zu den Bäumen zweiter Klaſſe. Sie iſt in
Deutſchland allgemein verbreitet , kommt faſt in jedem hin-
länglich feuchten Boden fort, erreicht jedoch ihre größte Voll-
fommenbeit im feuchten, fetten und fihwarzen Boden, wo fie
unter günftigen Umfländen in 40 Jahren eine Höhe von 50
bis. 60°, und eine Stamm - Stärke von 2 bis 2%,’ erreicht.
Sie läßt fih durch Ste>reiſer fortpflanzen, verträgt das Kö-
pfen, bleibt aber dann Hein, und wird gewöhnlich bald hohl,
fo daß der Nahrungsfaft nur in der Borke auffteigen kann.
Die Blätter dieſer Weide find 3” lang, ” breit und auf
beiden Eden zugefpist. Die Oberfläche iſt blaßgrün , gl än-
zend, mit feinen kurzen Haaren beflogen; die Unterfläche fil-
berweiß glänzend. Das Holz der jungen Zweige iſt biegſam,
von Altern foröde. Es ift fehr fein, weiß, weich, elaſtiſch, von
geringer Feſtigkeit, aber fehr zähe, fehr gleichmäßig dicht, läßt
fic) leicht und gut bearbeiten, ift nicht rifjig, und wirft fich
faſt gar niht. Dem Wurmfraß ift eö unterworfen, und dem
Wechſel der Witterung ausgefest, von fehr geringer Dauer.
Gebrauch. Die Zweige der Kopfweiden werden zu
Faſchinen, Würſten, Zäunen und Pfählen genugt. Die Stämme
der ungeköpften Weiden liefern herrliche Bohlen und Bretter
für Tiſchler , Drechsler und andere Arbeiter. Zu Fußböden,
welche niht ſtark angegriffen werden, ſind ſie der weißen
Farbe des Holzes. wegen, und da fie fich nicht werfen, ſehr
anwendbar ; ferner zu Schränken, welche zur Aufbewahrung
der Speifen dienen, da das Holz nicht riecht und auch kei
nen Geruch von den Speiſen annimmt. Im Uebrigen wird
es wie das der Eſche und Pappelweide benußt.
Außer dieſer Weidenart gibt es noh viele andere Arten,