Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
202 Erſter Abſchuitt. Von den Hauptmakerialien. 
welche man in Eitelweins Faſchinenbau angeführt fin- 
det, Sie werden größtentheils zur Anfertigung von Faſchinen, 
Strauchpflanzungen , Spreutlagen , Rauchwehren der Buhnen, 
Zâunen, Faſchinen-Pfählen, Bindeweiden u. f. m. benußt. 
$. 96, 
TIT. Fällungszeit des Bauholzes. 
Ueber die Frage, welches die rechte Zeit ſei, Bauholz zu 
fällen, iſ viel geſtritten worden ; die Mehrſten behaupten, daß 
es im Winter geſchehen müſſe, und wird dieſe Zeit die Wa- 
delzeit genannt, weil alsdann Eein Saft in ven Bäumen fei, 
und zwar auch zur Zeit des abnehmenden Mondes, wovon 
aber nicht leicht ein Grund anzugeben ift. 
Es iſ aber eine ganz unrichtige Meinung, daß es Jah- 
reszeiten ‘geben ſollte, in welchen die Bäume alles ihres Saf- 
tcs beraubt wären. Dies kann -man von keinem Baume an- 
nehmen, ohne dabei ſein gänzliches Abſterben vorauszuſeßen. 
Den Einfluß des Mondes auf. die Gewächſe behauptet aber 
kein- Naturkundiger, und folglich können nur folgende Urſachen 
die Vorzüglichkeit des Holzfällens in den Wintermonaten recht- 
fertigen. 
Die Säfte kommen nämlich bei der Falten Luft nicht fo 
leiht in Gâhrung, als im Frühjahr und Sommer. În dieſer 
leßten Jahreszeit ſind ſolche vielleicht eine Lokſpeiſe fúr die 
Würmer, die ſi< alsdann in dem gefällten Holze eher einfin- 
den, als in demjenigen, was im Winter gefället worden, 
wenn der Saft dicker und klebriger iſt. 
Der Herr Ober-Forſtmeiſter v. Burgsdorf râth ebenfalls an, 
das zum Bau beſtimmte Holz zur bequemſten Sahreszeit (im Spät: 
herbfte und Winter) außer der Bewegung des Saftes zu 
fällen, anzufahren und zu beſchlagen, au< zu trennen, oder zu ſchnei- 
den. — Auch ſollte es niemals anders als troden zum Bau vers: 
wendet werden. 
     
    
    
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
   
  
   
     
	        
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