Bom Bauholze. 209
Theilen eines Gebäudes angewandt, welche die mehrſte Laſt
zu tragen haben, als zu Balkeu, Unterzügen, Edftändern,
Schwellen u. |. w.
ft ſehr viel ſtarkes Bauholz vorhanden, fo iſt es über-
haupt vortheilhaft, ſolches, außer zu denjenigen Stücken der
Zimmerarbeit, welche von vorzüglicher Stärke ſein müſſen,
als: Träger, Balken u. dergl., auch zu denen, welche ein emin-
dere Stärke erfodern, als zu Wandſtielen, Rähmen, Kehlbalken
u. dergl. , zu nehmen, und dann zu Halbholz aufzuſchneiden ;
zu denjenigen Stüden aber, welche noh {hwächer fein fün-
nen , al Mauerlatten, Stuhlbänder, Riegel, Sparren und
dergleichen, zu Kreuzholz aufzufchneiden, wenn nämlich -das
ſtarke Holz von der Beſchaffenheit iſt, daß das Kreuzholz
noh 5 bis 6“ ſtark bleibt, Zu vielen Gebäuden: braucht
das Kreuzholz nicht einmal vollkantig zu fein, wenn nur
vom Zimmermann beobachtet wird , die runde Seite dahin
zu ſtellen, wo es am wenigſten ſchadet. Außer den vielen
Vorzügen, welche geſchnittene Hölzer vor behauenen, hinſicht-
lich der befferen Anwendung, gewähren, iſt auh no< zu be:
denken, daß ſtarkes Bauholz zur Reife und Vollkommenheit
gelangt iſt, und mit geringerm Nachtheil entbehrt werden
fann, als das {wächere Holz, welches noch nicht volle
Reife und Feſtigkeit erlangt hat, mithin auh nicht ſo dauer-
haft iſ, als das getrennte ſtarke, deſſen Stelle es aber
nah Verlauf gewiſſer Jahre wieder erfegt, und dann nad)
erlangter Stärke um fo viel mehr nußbar iſt. Es iſt da-
ber fehlerhaft, wenn man, wie in einigen Gegenden ges
fchieht, die fchwächeren Bauhölzger zu Ihwachen Berband-
ſtücken verarbeitet. Man nennt in hieſiger Gegend der-
gleichen Holz Bauernholz, weil es nur auf dem Lande in
folcher Art angewendet wird.
ec, Mittelbauholz Es iſ 36 bis 40 lang, 8 bis
9" am Zopf, und im Durchſchnitt 14” am Stamm ſtark.
Man gebraucht es in den Gebäuden von mäßiger Tiefe zu
Balken, übrigens aber zu Wanpftielen, Unterzügen und
auch öfters. zu Schwellen. Zum Gebrauch als FERN und
Gilly, Landbaukunſt. T.