114 Erſter Abichnitt. Von den Hauptmaterialien.
noch darin enthaltenen Säfte entfteht; dergleichen Bretter
werden aber zu Fußböden, Thüren 1c. untauglich.
Spaltiges und Nußholz muß ebenfalls auf erhöhete
Unterlagen gebracht, und übers Kreuz aufgeſtapelt werden.
Stämme, welche zu Wafferbauten verbraucht werden
ſollen, müſſen mit der vollen Borke wo möglich ganz un-
ter Waſſer aufbewahrt werden.
Stämme, welche im Tro>nen aufbewahrt werden ſollen,
müſſen ſogleih von der Rinde befreiet werden, weil fonft
das Holz von den Würmern angegriffen wird.
102
IX. Von dem Verhalten der Hölzer nach
dem Schneiden und während der Anwen:
dung.
Es iſt allgemein bekannt, daß das Holz eine beträcht-
liche Menge Waſſer enthält, welches, nahdem die Bäume
gefällt ſind, allmälig dur< Verdunſtung ſich vermindert, aber,
da die Luft beſtändig Feuchtigkeit enthält, nie ganz ver-
ſhwindet. Dieſes Verdunſten des Waſſers, welches bei ge-
ſchnittenen oder geſpaltenen Hölzern ſtärker, als bei ganzen
Stämmen iſ , erzeugt im Verein mit dem Temperatur-
wechſel der Luft, das ſogenannte Aufreißen, Werfen und
Schwinden, oder Zuſammentro>nen des Holzes.
Durch das Werfen und AustroŒnen des Holzes wird der
kubiſche Inhalt deſſelben verringert, wobei aber Form und.
Abmeſſungen des Holzes ſi< unverhältnißmäßig verändern,
Die Art und Größe dieſer Erſcheinungen hängen von dem
Bau des Holzes, der Maſſe der Feuchtigkeit, die es enthält,
und'der Fähigkeit des ausgetro>neten, mehr oder weniger
Feuchtigkeit aus der Luft ſich anzueignen, ab. Wäre das
Holz ein gleichartiger Körper, fo würde eine gleichmäßige
Austro>nung deſſelben ſtattfinden: da aber ver Kern des