220 Erfler Abfchnitt. Von den Hauptmaterialien.
waren abgefault: die Maſtbuche, die Weißbuche, die Linde,
die gemeine Birke, die amerikaniſche ſhwarze Birke, die ge-
meine Erle, die weiße Erle und die Espe. Zu den nah 4
Jahren abgefaulten gehören: die Weide, die Roßkaſtanie und
der Platan.
Die mit der Ninde in die Erde geſeßten Pfähle wider-
ſtanden der Fäulniß beſſer, als die geſchälten ; die bloß ange-
brannten widerſtehen aber der Fäulnig nicht merklich mehr;
waren ſie aber mit warmen Zheer aus Nadelholz oder Stein-
fohlen 3 bis 4 mal überſtrichen , haben fie fich während ver
Zeit von 4 Jahren vollkommen erhalten, während Pfähle
von derſelben Holzart, welche mit keinem Schutzmittel verſe-
hen waren, ſhon zum Theil in Faulniß übergegangen waren.
Ein bloßer Anſtrih mit Oelfarbe {hütte das eingegrabene
Holz nur auf kurze Zeit, eben ſo das Tränken des Holzes
mit ſtarkem Salzwaſſer, Leinöl und Holzſäuren.
Eben fo bewährten fich mehrere andere angepreifene Ueber:
züge nicht. Pfähle , welche mit Delfarbe beftrichen und mit
Blech fo befchlagen waren, daß 6 Zoll vom Blech über der
Erde, und 8 Zoll davon unter der Erde fich befanden, hatten
von der Fäulniß niht im mindeſten gelitten.
$. 104.
XI. Vom Verſto>en, der Fäulniß und dem
Vermodern des Holzes.
Das Ver ſto>en des Holzes entſteht bei gefällten Höl-
zern dadurch, daß die Lebenskraft dem Baume entnommen iſt,
wobei die Säfte in Gährung kommen. Dieſes Verſto>en
kann oft von innen heraus entſtehen, wenn nämlich das Holz
durch Iuftabhaltende Weberzüge, durch Einmanerung u. f. w.
am völligen Austrodnen verhindert wird.
Man muß daher alles Holzwerk, welches nah dem Ver-
brauch nicht mehr mit der Luft in Berührung kommen kann,
FF