Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
Vom Bauholze. 223 
» Hiezu kommt noch, daß ſich in dieſen Niſſen Staub anſammelt, der 
ſich dur< Aufnahme von ſchleimigen Theilen aus dem Holze in eine Art 
Dammerde verwandelt, und die Gährung der Holzmaſſe dur< ſtete Zu- 
führung und Feſthaltung von Feuchtigkeit um ſo mehr unterhält. Das 
júngere Holz enthält mehr Vegetationswaſſer, als das âltere; es iſt da- 
her auch früher dem Verderben unter gleichen Umftänden unterworfen. « 
2), »Wenn das Holz in mäßiger, die Sährung beför- 
dernder Wärme fih befindet. In Ealten, trodenen Klimaten 
erhält fi daher das Bauholz länger, als in wärmeren feuchten. « 
3) „Wenn das Bauholz in einer feuchten Lage, oder 
mit Körpern in Berührung ift, welche die Feuchtigkeit 
lange an ſi< halten, oder ſtark anziehen. Sobald das Bau- 
holz, no< mit ſeinem Splinte verſehen, in Haufen über einander ge: 
legt wird ; ſo erleidet der Splint, wie geſagt, zuerſt die Gährung , und 
wird ein Behälter von Feuchtigkeit, aus welchem fi das Verderben 
nad) allen Richtungen verbreitet. Wird Holz in Mauerwerk eingefeht, 
welches Kalkfalpeter enthält, oder wo das Holz auf feuchter Erde liegt, 
kefonders auf Dammerde, fo wird es von der Fäulniß "bald ergriffen. 
Die Dammerde hält das Wafler ftark an fich, und verhindert das Aus- 
tro>nen des Holzes ; auh wirkt ſie mittelſt der eigenen Gährung, welde 
unaufhörlich in derſelben vor ſih geht, als Ferment, welches den Eintritt 
der Gährung im Holze beſchleunigt. « 
4) »Wenn das Holz, das no< ſein Waſſer enthält, 
von dem freien Zutritt der Luft abgeſchloſſen iſt, und 
dadurd ſein Austro>nen verhindert wird, ſo wird dadurh 
gleichfalls ſeine Zerſtörung beſchleunigt. « 
»Xußer den fich hieraus unmittelbar ergebenden Behandlungsarten 
des Bauholzes, zuc beſſeren Erhaltung deſſelben, beſtehen die vorzüglich- 
ſten Mittel zur Abhaltung der Fäulniß oder Vermoderung des Bauhol- 
zes in Folgendem : 
1. »In der Austro>nung des Holzes , oder der Entfernung ſeines 
Waſſergehaltes bis zu dem Grade, daß deſſen ſhleimartige Theile die 
Fähigkeit verlieren, die Gährung einzuleiten. « 
2. » In der Verhinderung der Aufnahme des ausgetro>neten Holzes 
von neuer Feuchtigkeit. « 
3. » In der Behandlung des Holzes mit ſolchen Subſtanzen , welche 
eine Umänderung der gährungsfähigen Beſtandtheile bewirken Eönn: 
ten. « 
4. » In dex gänzlichen Wegſchafſung der gährungsfähigen Theile des 
Holzes. « 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
    
  
 
	        
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