Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

  
    
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
    
    
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
     
  
  
  
  
  
  
  
Erſter Abſchnitt, Von den Hauptmaterialien. 
$. 106. 
XII. Mittel, das ausgetro>nete Holz ge- 
gen die Aufnahme neuer Feuchtigkeit 
zu fhüsen, und die Zerftörung deſſelben 
durch Anftrihe zu vermindern. 
(Nach Prechtl.) 
» Tro>nes Holz iſt der Vermorſhung daher nur dann nicht unterwor- 
fen, wenn es vor Anziehung neuer Feuchtigkeit geſhüst iſt. Dieſes ge- 
ſchieht entweder durch eine freie, vor Regen und Feuchtigkeit geſhüßte 
Lage, wie bei dem Holzwerke eines luftigen Bodens, oder durch zweck 
mäßige Weberzüge. « 
» Soll das Holz dur leßtere vor der Vermorfhung oder trocknen 
Sâulniß geſhüßt werden : ſo muß es vorher recht tro>en ſein, entweder 
durch langjähriges Ausſeßen an tro>ner Luft, oder dur künſtliches Aus- 
tro>nen in einer höheren Temperatur. Jn beiden Fällen ändert fich 
ſein Waſſergehalt auf 15 bis 10 Prozent. Wird es in dieſem Zuſtande 
mit einem gut de>enden Firniß überzogen, fo erhält es fich ſo lange, 
als dieſer Firniß dauert. Das Ueberziehen des nicht gehörig trodenen 
Holzes iſ dagegen weniger wirkſam, ja fogar fchädlich, weil das Uebel 
hier unter der Dede fi entwicelt und fortſchreitet, um fo mehr, da 
der Firnißüberzug das fernere Austro>nen hindert. « 
» Wenn dieſe Neberzüge außerdem etwas nüßen, oder nicht vielmehr 
ſchaden ſollen, ſo müſſen ſie diht und vollkommen de>en, um der Feuch- 
tigkeit oder feuchten Luft den Durchgang zu verwehren. Erhalten dieſe 
Ueberzúge Riſſe, ſo daß durch dieſelben das Waſſer eindringen kann, wel- 
ches ſih ſodann im Innern ſchnell verbreitet, ohne daß eine verhältniß- 
mäßige Verdünftung aus der noch größtentheild bedediten Oberfläche 
Statt findet; jo werden fie gleichfalls unnüß. « 
» Man hat vielerlei ſolher Ueberzúge vorgeſchlagen und angewendet. 
Dergleichen ſind die gewöhnlichen Oelfirniſſe aus Leinöl, mit Mennige 
oder Bleiweiß gekocht, und mit Zerpentinöl oder Steinkohlenöl ver- 
dünnt; Steinkohlentheer, mit Terpentinöl verdünnt, und für fich oder 
mit Eiſenocher vermengt, heiß in mehreren Lagen aufgetragen; Pech, 
mit 75 Schwefel zufammengefchmolzen, Ziegelmehl (Y, des Ganzen) dar: 
unter gerührt und heiß aufgetragen. « 
» Der Steinkohlentheer ift für alle Ueberzüge ähnlicher Art das nüß: 
lichfte Ingredienz. Er bildet einen natürlichen Firniß, indem er aus 
Harz und flúhtigem Oele beſteht. Er tro>net leiht, und bildet nad) 
dem Austro>nen einen feſten und biegſamen Ueberzug; er dringt, heiß 
   
	        
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