Vom Bauholze. 231
weil dadurch das Eintreten jener zerſtörenden Zerſeßung unmöglich, oder
außerordentlih erſhwert wird. «
» Dieſe Wegſchaffung geſchieht mehr oder weniger vollkommen:
1) durch das allmählige Auswaſchen des Holzes in kaltem Waſſer oder
in andern Flüſſigkeiten;
9) dur das Auskochen deſſelben im Waſſer ;
3) dur die Behandlung deſſelben mit Waſſerdämpfen. «
4. » Wenn Holz auf allen Seiten mit fließendem Waſſer umge-
ben ift, oder in einer Lage fich befindet, wo viel Waſſer zu ſeiner Ober-
fläche Zutritt hat; fo ift es der Vermoderung und Fäulnig nicht unter:
worfen. Das Waſſer- nimmt zuerſt aus der Oberfläche, dann allmählig
aus dem Innern die auflöslichen Theile mit fi fort, und entfernt fo:
nach die Urſache der Zerftörung. Diefer Erfolg ift um fo vollſtändiger,
je ſchneller das Waſſer wechſelt, z. B. in einem Fluſſe. In dem Maße,
als das Waſſer die auflöslichen Theile aus dem Holze fortnimmt , feßt
es an deren Stelle feine erdige Theile, die es mit ſi< führt, in demſel-
ben ab, und bewirkt unter gewiſſen Umſtänden allmählig verſchiedene Gra-
dationen von Verſteinerungen. «
» Es iſ bekannt, daß Holzwerk, welches ſi<h unter dem Waſſer befïn-
det, vorausgeſeßt, daß dieſes Waſſer ſelbſt niht mit faulenden Pflanzthei-
len überfüllt ſei , eine ſehr lange Dauer habe. So die hölzernen Brü-
>enpfähle in den Flüſſen. Aus derſelben Urſache ift gefchwemmtes Holz
und Treibholz, welches längere Zeit im Waſſer war, dem Vermodern
weit weniger ausgeſeßt, als außerdem. «
» Daß das Bauholz dadur<, daß man es vorher längere Zeit im
Waſſer liegen läßt , eine längere Dauer erhält, iſt eine chon ziemlich
alte Erfahrung. «
» Wenn das Auswaſchen des Holzes im Waſſer für deſſen Erhaltung die
gehörige Wirkung haben ſoll, ſo muß dabei Folgendes beobachtet werden:
a. » Das Einlegen in das Waffer muß, fo viel als möglich, bald nad)
dem Fällen des Holzes geſchehen, weil dann der Saft noch wenig ver-
härtet iſ, daher von dem eindringenden Waſſer deſto leichter und
ohne die Faſern zu ſehr zu erweichen mit fortgenommen wird. Dieſe
Operation geht ſhwerer mit dem ſchon ziemlich eingetro>neten Holze
von Statten, weil deſſen Poren ſhon mehr verſchloſſen ſind; die Wir-
kung des Waſſers mugs in dieſem Falle länger anhalten, und iſt dann
immer mit einiger Schwächung des Holzes verbunden. «
b. » Das ſtrômende Waſſer eines Fluſſes eignet ſih am beſten zu dieſem
Auswaſchen des Holzes. Iſt das Waſſer ſtagnirend, ſo kommen in
demſelben die ſchleimigen Theile, welche es aufgenommen hat, bald
in Gährung, welche ſi< dann auh dem Holze mittheilt. Wenn das
Holz in den Fluß eingelegt wird, ſo gibt man ihm eine ſolche
Lage, daß das untere Ende des Baumes oder Balkens ſtromaufwärts