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Vom Bauholze.
das Entſtehen und Verbreiten des Holzwurmes begünſtigen,
find:
1. Wenn das Holz im Sommer, oder überhaupt zu einer
Zeit gefällt worden iſ, wo der Saft im Baume war ;
“ Wenn das Bau: und Nußholz von kranken, oder überalten
Stämmen genommen ift;
3, Wenn von dem eichenen oder Fiefernen Holze der Splint.
nicht abgearbeitet worden ift, welcher leßtere unter allen
Umſtänden, das Holz mag im Sommer oder Winter ges
fällt fein, dem Wurmfraß unterworfen iſ ;
4. Wenn das kieferne Holz auf niedrigem, (ſogenannten fauer=
fiodigem) Boden gewachſen iſt.
Penn die Höher auf hohem reinen Boden gewachſen
find, iſt deren Rinde feſt und bünn, das Holz hat wenig
Splint, viel mehr geſunde Jahrringe und geſunden Kern (iſt
alfo nach der Zimmermannsſprache herzig), und erzeugt nicht
Yeicht den Wurm, wenn die Rinde beim Verbrauch abgeſchält
und nirgends eine Spur derſelben zurü>gelaſſen wird. Da-
gegen hat das auf niedrigem Boden wachſende Holz eine Dice
Rinde, viel Splint, und wenig Kern. Selbſt nah dem Abs
fhälen der Rinde bleibt der Splint immer ohne Harz ein
unreifer, loſer Theil des Holzes, und iſt zur Erzeugung des
Wurms ſehr geeignet. Es iſ daher einleuchtend, wie vor-
fichtig bei der Auswahl von Hölzern verfahren werden muß,
die nicht auf dem Stamm beſichtigt werden konnten, und wie
leiht ſelbige dur unzeitiges Fällen verwahrloſet und zum
einſtigen Gebrauch untüchtig gemacht werden können.
Die Beobachtungen über die Natur und Entſtehung der
Holzwürmer haben ergeben, daß fie durch geflügelte Käfer er=
zeugt werben, deren Begattungszeit in die Monate Mat und
Juni fällt, zu welcher Zeit fie fih in das Holz einbohren,
und darin ihre Eier legen. Aus dem Ei entſteht eine Made,
der Käſemade ähnlich, welche das Loch walzenförmig erweitert,
ſich mit der Zeit wieder in ein geflügeltes Inſekt verwandelt,
in dieſer Geſtalt die Oeffnung verläßt, und fi dur< neue
Anbohrungen in das Holz in großer Zahl fortpflanzt.
dS