Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
Vom Bauholze. 237 
ſehr ſcharfen, hornartigen Spitzen ihre Gänge in den Splint 
bohren. Im Mai verwandeln fich diefe Maden in Käfer, in-:: 
dem die Larven erſt Füße, dann feine Florflügel, dann die 
Panzerde>en und endlich die Flügelde>en bekommen und mit: 
ihren Bohrwerkzeugen durchbrechen. Bei dem bichenen und 
birkenen Holze iſ ein ähnlicher, etwas größerer Käfer bemerkt: 
worden, deſſen Farbe fchwärzer, deſſen Fühlhörner dunkelbraun, 
deſſen De>ſchilde ſchwarz mit 10 Reihen punktirter Linien be- 
de>t find, welche fich mit ihren Enden zu länglichen Ringen 
formiren. Das Anbohren des Holzes und alle übrigen Um- 
ſtände ſind bei dieſem Käfer die nämlichen, doch liegen die 
Gänge der Maden etwas weiter von einander, und gehen in 
der Regel in paralleler Richtung mit den Saftfafern fort. 
Außerdem ift noch eine andere Gattung dieſer mittleren 
Bohrkäfer bemerkt worden , beſonders bei dem eichenen Holze, 
welche größer, als die vorangeführten, ſind. Die Maden der- 
felben find gegen / lang und 14” hreit , von gelblich - wei= 
ßer Farbe, und gehen nicht, wie die vorangefährten, allein mit 
den Saftfafern parallel, fondern fie dringen auch wol durch den 
Splint bis in den Kern vor. Die Splintkäfer befallen jedoch 
nur beſonders die Hölzer alddann, warn fie noch mit Rinde 
oder Borke verſehen ſind, obgleich auch felbfi entrindete Hölzer 
von ihnen auch zuweilen auf der Schattenſeite befallen werden. 
Der Wurm, welcher die großen Löcher bohrt, wie ſolche an al- 
ten eichenen Hölzern , beſonders bei ſtarken Blöcken, gefunden 
werden, ift wahrfcheinlich bereits vor dem Fällen der Bäume 
darin wirkſam geweſen, da man ihn bis jeßt noh niht hat 
entde>en fönnen. Seiner Natur nach muß er jedoch mit den 
vorher beſchriebenen ähnlich fein. Die Löcher deſſelben im 
Holze find nur einzeln, ſeltener und weniger gefährlich, als die 
der fleinen Wurm - Gattungen. 
Die bis jet bekannten Mittel zur Vertilgung des Wur- 
mes im Holze ſind von Zeit zu Zeit zu wiederholende An- 
ſtriche mit ätzenden Mitteln. Das wurmfräßige Holz wird 
nämlich, nach vorherigem Abkehren init einem ſtumpfen Beſen, 
mit ganz ‘friſch gelöſchtem, nah Erfoderniß mit gekochtem 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
 
	        
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