250 Erſter Abſchnitt. Von den Hauptmaterialien.
den 1 bis 1%, Fuß tief ausgegraben, zuvor aber alles vom
Schwamme angefreſſene Holzwerk ſorgfältig entfernt, ſowie
auch der Mörtelpuß in dem Fuß der Mauer abgehauen,
und die Mörtelfugen auf einen Zoll Tiefe mit dem Meißel
geöffnet waren , einer teigartigen Maſſe zum Bewurf, wel-
he aus einer durch aufgelöftes Kochfalz und aufgelöften
Salmiak vorgenommenen Miſchung mit Torfaſche beſtand.
In einen großen Mauerkeſſel wurde zuerſt eine angemeſſene
Quantität Waſſer gethan und zum Kochen gebracht, als-
dann ſehs gute Metzen reines Kochſalz geſchüttet und durch
fortdauerndes Kochen aufgelöſet. Jn einen beſondern zwei-
ten Keſſel wurde ein Pfund ordinärer Salmiak gleichfalls
auf zuvor in den Zuſtand des Kochens verſeßtes Waſſer ge-
ſchüttet, und darin ebenfalls aufgelöſt. Alsdann wurden
beide Auflöfungen zu einer Tonne (etwa vier Berliner
Scheffel) Aſche gethan, und ſo durch einander gerührt, daß
die Maſſe wie ein Mauermörtel angewendet werden konnte,
alſo teigartig war. Mit dieſer Maſſe wurden die zuvor aufge-
Fraßten Fugen der Fundamentmauern beworfen, auh miſchte
man wol zur beſſeren Bindung ein paar Kellen Mergelkalk
zu derſelben. Hierauf wurde der ausgegrabene Raum wie-
der mit trodenem Füllfande bis auf die Unterlagenftärke
ausgefüllt, doch von den Fundamenten und Lagerhölzern
überall mit der Hand zurüdgebracht, ſo daß eine kleine Fuge
entſtand. In dieſe wurde tro>ener Kohlengruß geſchüttet,
und hierauf die obige teigartige Maſſe, doh ohne Kalkzu-
miſchung, mit Mauerkellen, Kelle an Kelle, dicht bede>t. So-
wol die Unterlagen , als die Dielen wurden ‘am Tage vor
dem Gebrauch mit heißem aufgelöfeten Kupferwaffer einige:
mal getränkt.
Bei dieſem Verfahren“ können allerdings | keine hohle
Râume unter den Fußböden gebildet werden, indem in die
Fugen der das Holz und die Mauern umgebenden Füllerde
die Maſſe geſchüttet“ werden muß. Die Lufträume und
Luftzüge behalten jedo< den Vorzug. Wie diefe Luftzüge
gebildet werden, iſt bereits vorher erwähnt, und wird bei