Bom Bauholze. 253
Die vorhin genannten Anſtriche müſſen etwa einen Meſ-
ſerrü>en di> mit einem Pinſel aufgetragen werden. Sie
di>er auſzutragen, iſt niht gut, weil ſie ſonſt zu leiht ab-
ſpringen ; eben ſo darf maa aus gleichem Grunde auf einen
ſhon troden gewordenen Anftrich keinen zweiten ſeen. Um
den Anſtrich beſſer haltend zu machen, kann man durch Picken
das Holz etwas rauh machen. /
Andere, wie Diek, nehmen bloß Lehm, welcher, mit Kü-
chenſalz und Alaun vermiſcht, im Waſſer auſgelöſt wird.
Das Holz muß vor dem Auftragen der genannten An-
ſtriche vollfommen ausgetrodnet fein, weil ſonſt ein Abſyrin-
gen des Ueberzugs erfolgen muß.
Auflöſungen von Pottäſche, Kochſalz, Alaun, Vitriol und
anderen feuerbeſtändigen Salzen geben ſehr gute feuerabhal«
fende Ueberzüge, da fie ihrer großen Auflösbarfeit wegen fehr
tief ind Holz eindringen.
Anwendbar iſ auch zu dieſem Zwe> der phosphorſaure
Kalk, Man fkann ſih denſelben wohlfeil verſchaffen , wenn
man nämlich zwei Theile weiß gebrannte und fein gepülverte
Knochen mit einer aus 12 Theilen Waſſer und einem Theile
engliſcher Schwefelſäure bereiteten Miſchung kocht, und den
dabei zu Boden fallenden Gips durch Siebe abſondert.
Sm Mindenfchen Anzeiger von 1798 wird ein Üeberzug
von Boulard, Baumeiſter zu Lyon, folgendermaßen ange-
geben. Man nimmt Waſſer, und löſt ſo viel Pottaſche darin
auf, bis es feine mehr annimmt, und beſtreicht hiermit alles
Holzwerk. Dann verdünnt man dieſelbe Pottaſchenauflöſung
mit etwas Waſſer, rührt dann ſo viel gelbe Lehmerde darun-
ter, bis. man die Miſchung der gewöhnlichen Holzfarben er-
hält, zulegt rührt man noh etwas Mehlkleiſter hinzu, um bei-
des gut mit einander zu verbinden. Mit dieſer Miſchung be-
ſtreicht man -das Holzwerk noh -3 bis 4 mal, wie mit einer
Farbe. Dieſer Anſtrich ſoll das Holz über zwei Stunden gez
gen die Wirkung des Feuers bewahren.
Um eine []Nuthe zu beſtreichen, werden 20 Pfund Lehm-
erde, 1% Pfund Mehlkleifter und 1 Pfund Pottaſche erfodert,
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