Vom Bauholze.
Holz von den Aeſten eines Baumes iſ allemal viel {hwä-
cher, ‘als Kernholz.
Junge Stämme geben gleichfalls weit {wächeres Holz,
als alte.
4,
1. Tragbarkeit (relative oder reſpektive Fe-
ſtigkeit).
Es ſei, Taf. TX. Fig. 75, ein rechtkantiger, in einer
Mauer \o befeſtigter Balken, daß ſeine unteren und oberen
Seitenflächen in wagere<hten Ebenen liegen. Seine Länge
ſei = a, die Stärke oder Höhe = h, die Breite = þ, und
die Haltbarkeit eines []Zolles von dieſem Balken = k, An
ſeinem Ende wirkt ein Gewicht Q lothreht herab, welches im
Verein mit ſeinem eigenen Gewicht W den Balken an der
Mauer in dem lothrehten Querſchnitt A B CD abzubrechen
ſtrebt , welches, den Balken als homogen betrachtet, daſelbſt
immer ſtattfinden muß , weil in Bezug auf dieſe -Brechungs-
ebene die Gewichte W und Q dann den größten ſtatiſhen Mo-
ment haben.
Man denke fi) die ganze Haltbarkeit Þ h k im Schwer-
punkt der Brechungsflächhe AB C D vereinigt, ſo entſteht
in Beziehung auf die für den Augenbli> des Zerbrechens ſtatt-
findende Drehungsare A D die Gleichung :
aQ+ZW=bhk4h,
woraus fih Q +1, W = p, oder die mit der Tragbarkeit
des Balkens im Gleichgewicht ſtehende Kraft
h2
ergiebt.
b
) = —.
I Crit A
5.
Da nah 2 k bekannt iſ, ſo könnte man mit Hülfe
deſſelben die geſuchte Kraft in fpeziellen Fällen berechnen. Al-
lein dieſe Reſultate ſtimmen mit der Erfahrung nicht überein,
weil in dem Querſchnitt A B CD die Haltbarkeit in den ver-
ſchiedenen Fibern nicht zu gleicher Zeit, und zwar in den oberen
bei BC früher, al3 in den unteren überwunden wird. Es
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