266 Erſter Abſchuitt. Bon den Hauptmaterialien.
Hienach, wie die Colonne L ergibt, würde das Ei-
chenholz ſih weiter freitragen , als das kieferne, welches aber
den Erfahrungen gemäß niht immer der Fall iſ. Zu den
Verſuchen mit kleinen Holzſtü>ken, wonah die vorherge-
henden Formeln berechnet ſind, ſind dieſelben fehlerlos aus-
geſucht, welches aber vorzüglich beim Eichenholz in langen
Stüden öfterer und weniger der Fall iſt, auch pflegt fich
das Eichenholz, beſonders in horizontalen Lagen, zu werfen
und krumm zu ziehen, woburd es an Tragbarkeit ſehr ver-
lieren kann. Deßhalb ift im Allgemeinen die Länge, auf
welche ſih das Eichenholz freitragen kann, geringer anzuneh-
men, und in Colonne II, mit Rü>ſicht auf die Erfahrung,
in runden Zahlen die Länge des Freitragens einiger Hölzer
beſtimmt. Obige Tabelle ſoll aber nur dazu dienen, unge-
fahr das Verhältniß feftzufegen, in welchem vie genannten
Holzarten auf die angegebene Weiſe zu einander ſtehen.
Daß Biefes nicht genau beſtimmt werden kann, erhellet dar-
aus, daß die Beſtimmung der Länge, auf welcher fich das
Holz mit Sicherheit freiträgt, abhängig iſt vom ſpezifi-
ſchen Gewichte des Holzes, welches aber oft ſehr verſchie-
den iſt. Das Holz iſ als beinah gänzlich ausgetro>net an-
genommen.
Anmerk, In den Beiſpielen 1, 2 und 4 iſt, da eine Ab-
meſſung der Balken niht bekannt iſt, das Gewicht derſelben ungefähr
berehnet und zur Belaſtung addirt , da es auf einige Pfunde mehr
oder weniger niht ankommt. Jedoch kann dieſes au< ganz genau ge-
ſchehen; z. B. in Beiſpiel 1. erhielte man das Gewicht eines Balkens,
wenn der Kubikfuß Holz 50 Pfund wiegt:
17 h/46/ 50 i E
= —————_ 200 Pfund, und dahér__ die Gleichung
3000 + 23.h = _ . er ‚ woraus h fid) beinab — 8, 8”
ergibt, alſo um 0,3” größer gefunden iſt.
Je länger die Balken ſind, je mehr iſt es nothwendig, ihr eigenes
Gewicht zu berüdfichtigen, jedoch kann dieſes immer genau genug durch
eine ungefähre Schäßung gefchehen.
10,
Nach 4 iſt gezeigt, daß, wenn P p die an ähnlich liegenden Stellen
