Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
Dom Kalk, 
nicht bloß im Waſſer, ſondern auch in dicht verſchloſſenen 
Gruben, wo fie gelöfcht werden. Man hat Beiſpiele , daß 
ſich Kalk ſo 500 Jahre in ganz weichem Zuſtande erhalten hat. 
Es gibt noch viele Mittelſtufen , die den Uebergang 
vom hydrauliſchen zum gemeinen , oder vom magerſten bis 
zum fetteſten Kalk bilden; auh findet man ofi in einem 
und demſelben Steinbruche große Verſchiedenheiten. 
$. 115. 
c. Kennzeichen des hydrauliſhen Kalks. 
Man brenne den Kalkſtein mit Holz oder Holzkohlen, 
lôſche ihn auf die gewöhnliche Art, bilde daraus eine weiche, 
teigartige Maſſe, und lege ſie in Waſſer (in einem Wein- 
glaſe 2c. ). Iſt nah acht bis vierzehn Tagen dieſe Maſſe 
hart geworben, fo daß fie dem Eindrude des Fingers wis 
derfteht, fo gibt die Steinart hydrauliſchen Kalk. 
$. 116. 
d. KRünftliher hydraulifher Kalk. 
Da die Eigenſchaften des hydrauliſchen natürlichen Kalks 
in der Verbindung deſſelben mit Kieſel- und Alaunerde be: 
ſtehen, fo bat Bicat fi) bemüht, durch eine künſtliche ZU- 
miſhung mit Thonerde dem gewöhnlichen fettern Kalke hy: 
drauliſche Eigenſchaften zu geben. 
Das von ihm angewendete Verfahren, um künſtlichen 
hydrauliſchen Kalk zu erhalten, beſteht darin: daß man den 
Kalk entweder durch wenig aufgegoſſenes Waſſer, oder am 
bequemſten und wohlfeilſten durch bloße längere Aufbewah- 
rung an einem tro>nen und bede>ten Orte, wo er durch 
die Luft aufgelöfet wird, in Staub zerfallen läßt, ihn dann 
mit etwas Waſſer und einem Zuſaß von grauem oder brau- 
nem Thon, oder auch bloß von Ziegelerde durchknetet, und 
aus dieſem Teige Kugeln bildet, die man trodnen, und 
hierauf zum zweiten Male brennen läßt. 
Die gemeinen, ſehr fetten Kalkarten vertragen , au 
1,00 Theile an der Luft zerfallenen Kalkſtaub , einen Zu: 
  
  
  
  
  
 
	        
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