Bom Kalk. 285
Löôſchpapier, welche in einem gläſernen Trichter ausgebreitet,
und mit ſelbigem úber ein gläſernes Gefäß gebracht wird,
Durch dieſes Filtrum fließt nunmehr die ſaure Auflöſung in
das untergeſeßte Gefäß, und das Unaufgelöfte bleibt auf dem
Löſchpapier; jedoch muß lebteres noch einigemal mit deflillir-
tem Waſſer úbergoſſen, oder nah der Kunſtſprache aufge-
\Úßt werden, wo ſodann dies Aufſüßwaſſer fich mit der zu-
erſt durchgeſtrichenen Auflöſung vermiſcht.
Aus dieſer Auflöfung wird nunmehr die darin enthal-
tene Kalkerde dadurch abgeſchieden, daß derſelben, ſo lange
Oleum Tartari per deliguium, oder eine Auflôſung des
gereinigten Weinſteinſalzes zugetröpfelt wird, bis keine Trü-
bung weiter erfolgt. Auch dieſe Niederſchlagung muß indeß
in einem geräumigen gläſernen Gefäße vorgenommen werden,
weil ein Aufbrauſen dabei entſteht. Hat endlich die niederge-
ſhlagene Kalkerde ſich in der Flüſſigkeit nah einiger Ruhe
zu Boden geſeßt, fo muß die Miſchung mit einem gläſernen
Stäbchen durch einander gerührt und durch ein reines Fil-
trum dergeſtalt gelaſſen werden, daß von dem Niederſchlage
nichts verloren geht. Dieſer Niederſchlag, welcher auf dem
Filtrum liegen bleibt, gibt, nahdem er vollfommen troden
geworden, welches durch einen warmen Ofen befördert wird,
durch das Gewicht zu erkennen, auf wie viel fich der An:
theil von roher Kalkerde in der unterfuchten Stein - oder
Erdart belaufe.
Um noch zu wiſſen, aus welchen Erdarten der von
der Säure anfänglich unaufgelöfet gebliebene und durd) das
erſte Filtrum abgefonderte Theil des zur Unterfuhung an-
gewandten Pulvers beſtehe; ſo müßte dieſer Rükſtand dar-
auf noch durch andere Mittel unterfucht werden, wozu aber
die Vorſchrift, als hier nicht wefentlich nöthig, übergangen
wird,
Deſtillirtes Waſſer, deſſen Stelle gemeines Waſſer niht mit Sicher-
heit vertreten kann, iſt, fo wie das Oleum Tartari per deliquium,
oder die Auflöfung des gereinigten Weinfteinfalzes, in jeder Apotheke