Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
  
  
286 Zweiter Abſchnitt, Vou den Verbindungsmaterialien. 
zu hâben. Ein Gleiches gilt vom gereinigten Scheidewaſſer und der Salzſäure. 
Im 3. Bande der kleinen tehnologiſhen Werke von F. L. 
von Cancrin, Zte Abtheilung, wird eine Anweiſung gegeben, die Güte 
ſowohl des Gips- als des Kalkſteins in einem kleinen, auf der zweiten 
Kupfertafel abgebildeten Ofen zu erforſchen. 
Ie hâter die Kalkſteine ſind, deſto mehr und deſto 
beſſera Kalk geben ſie, erfodern aber auh den ſtärkſten 
Brand ; daher gibt der Marmor den beſten, härteſten und 
feinſten Kalk. 
Die Sorten des Marmors, welche bei uns ſelten ſind, 
werden ihrer Farbe und Politur wegen, welche fie annehmen, 
nur zur Verzierung gebraucht. 
Die zweite Art von Marmor, die in unſern Stein- 
brüchen gebrochen wird, gibt verhältnißmäßig gegen jenen 
noch immer ſehr {öônen Kalk. Auch die Leſeſteine geben 
einen vortrefflichen Kalk. Die Steine haben allerlei Far- 
ben; die gelblichen und weißen hält man für die beſten zum 
Kalkbrennen; die mehrere oder mindere Schwere . derſelben 
zeigt ebenfalls an, daß ſie mehr oder. weniger Kalk geben. 
Diejenigen dieſer Steine, welche an der Luft gelegen, 
ſind viel hârter, als die man in der Erde findet; daher 
man wohlthut, die lebtern vor dem Brennen ein Jahr 
und länger ander Luft liegen zu laſſen; ſie werden dadurch 
härter und geben einen mehr bindenden und weißen Kalk, 
als ſonſt. 
Beiläufige Proben, ob die Leſeſteine Kalkſteine ſind, 
beſtehen darin, daß man Scheidewaſſer darauf gießt, und 
zuſieht, ob ſie ſtark aufbrauſen. Ferner, wenn man ſie zer- 
fchlägt, und die innern Flächen wie Marmor oder fehr glatt 
ausfehen und fich nicht ſcharf zeigen, wenn man mit dem 
Finger darauf reibt, ſo find fie gut zum Kalkbrennen; wenn 
aber der Stein ſcharf und ſandig iſt, ſo iſt entweder wenig 
Kalk darin „ oder es. iſt ein bloßer Sandſtein. 
Verſchiedene Steine“ ſchen dem Anfchein nach wie Kalk: 
ſteine aus, ſind es aber niht, wenn ſie inwendig gröttige 
oder körnerhafte Beſtandtheile zeigen. 
     
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
	        
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