Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

       
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
   
  
  
  
  
310 Zweiter Abſchnitt. Von den Verbindungsmateriatien. 
fermenge zur Vermiſchung bringen, und dadurd) die völlige 
Auflöfung der noch zähen kleinen Stú>e bewirken. Hierauf 
wird nur no< wenig Waſſer hinzugefüllt, und das Umrühren 
ſo lange fortgeſeßt, bis ſih das Ganze als eine fette, milchar- 
tige Flüſſigkeit gleichförmig aufgelöſt und vermiſcht hat, wor- 
auf ſie, mittelſt des in der Löſchbank angebrachten Schübes, in 
die vorliegende Grube gelaſſen wird; doh darf das Nachhelfen 
mit der Krü>ke nicht unterlaſſen werden. 
Die Gruben, deren man fi hiezu bedient, müſſen, 
wo möglich, entweder mit Brettern ausgefchalt, oder noch 
beſſer, im Boden doppelt gepflaſtert , und an den Seiten- 
wänden ausgemauert ſein, um den zu ſchnellen Abfluß des 
Waſſers durch Verſeigerung in den Boden zu verhüten, da 
ſolches dem Nachlöſchen der einzelnen Körner hinderlich ift, 
weiches in den Gruben durch allmälige Erkältung vorzüglich 
bewirkt wird. Die Berſchwindung des Waſſers geſchieht 
ſchnell genug durch Verdunſtung an der Oberfläche, da die 
Gruben während des Löſchens in der Regel ofen bleiben. Es 
iſt daher ſehr begründet, daß man den Kalk, um das Nach: 
löſchen deſſelben zu bewirken, ſchon lange zuvor in Gruben 
vorrâthig löſchen, und nachdem die Verdunſtung des Waſſers 
erfolgt iſt und ſi< Riſſe auf der feigartigen Oberfläche zei- 
gen, mit einer Abde>ung gegen ferneres Trocknen fchüßen 
muß. Der Winterfroſt erfodert aber eine mindeſtens 3 Fuß 
hohe Schubde>e aus Mauerſand oder Dammerde. Beſonders 
iſt dieſes Verfahren für denjenigen Kalk nôthig, welcher zum 
Abpuß der Gebäude genommen werden ſoll; er kann nie zu 
alt fein, und muß daher ſo lange, als irgend möglich , vorrä- 
thig gelöfcht werden. SIft der ſhleunige Verbrauch dennoch 
durch obmwaltende Umftände nicht zu umgehen, fo muß man 
defto größere Sorgfalt auf ein richtiges Verfahren beim Lö: 
ſchen anwenden. 
Bei dieſem Verfahren iſt nun noch zu bemerken, daß, wenn 
anfangs zu wenig Waſſer genommen wird, der Kalk zu hef- 
tig kocht, und einzelne Theile, indem fie der Ausdünſtung und 
Sättigung des Waſſers entbehren , zu ſtark erhitzt werden, 
  
  
	        
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