Bom Sand zum Mörtel. 315
grand, welche das Waſſer reinigen, zu verbeſſern ſuchen.
Anmerk. Es iſt ein bekanntes Vorurtheil, daß die Alten den
Mörtel beſonders zubereitet, und den Kalk mit Wein, Buttermilch, di>er
Milch, Rindsblut u. dergl. gelöſcht haben. Verſuche haben gezeigt , daß
diefe Materialien fih nicht zur Verfertigung des Mörtels fchiclen. —
Man hat auh fowohl Baumöl, als Keinöl zum Mörtel gebraucht, und
gefunden, daß, je mehr Del gebraut worden war, je weniger waren
die Mörtelarten hart und feſt geworden.
IT. Sand zum Mörtel.
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a, Eigenſchaften des Sandes.
Ohne Beimiſchung von Sand, oder eines demſelben ähn-
lichen, künſtlich zerkleinerten Stoffes, giebt der Kalk kein Ver-
bindungsmittel zum Mauern *). Der gewöhnlih und am
häufigften angewendete Zuſaß zum Kalk iſ der ſogenannte
*) In des Herrn Patte» Mémoires sur les plus importants objets
de l’architecture « heißt es S. 116: »wo kein guter Mauerfand
iſt, da taugt au< das Mauerwerk nicht. «
Manger?'s ôkonom. Bauwiſſenſchaft, S. 71: » Nur
allein eine gehörige Beimiſhung von Sand giebt dem Kalke eine
bindende Kraft, «
Rah ©. 236 der Manger’fhen Beiträge zur
praktifhen Baukunſt, mußte derſelbe im Jahre 1783, auf
Fônigl. Befehl, in Potsdam einen Verſuch maden, ob, nad) einer
- dem Könige von Jemand gegebenen Verſicherung , der Kalk ohne
Sand im Waffer erhärte. Nach fechs Monaten wurde dieſes
Mauerwerk, der davon vorgängig gewiß gehabten Ueberzeugung
des Herrn 2c. Manger gemäß, fo befunden, daß man Stein für
Stein, ohne die geringſte Schwierigkeit, mit den Händen auseinans
der nehmen konnte. Der Kalk war ſo, wie der in den Gruben,
wie friſcher Käſe, und hatte niht die geringſte Verbindung oder
Koháſton mit den Steinen.