Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

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Don Kalk zum Mörtel. 223 
Nach den Erfahrungen ergibt ſich daher, daß dem Kalke, 
nach den Eigenſchaften deſſelben und denen des 
Sandes, verſchiedene Quantitäten Sand beige- 
miſcht werden können, um einen guten Mörtel zu bilden, 
Dem fetten Kalk, wie dem Rüdersdorfer in hieſiger 
Gegend, gibt man zu einem Theile 2% bis 3 Theile Sand, 
dem magern Kalke in der Negel nur 2 Theile, oft aber 
noh weniger Sand als Zuſatz. Es gibt aber fette Kalke, 
die allerdings einen vier- bis fünffachen Zufaß von Sand 
erfodern. Der Erd - oder Mergelkalf verträgt dagegen nur 
ſo viel Sand, als ſein eigenes Volumen ausmacht, d. h. 
zu einem Kubikfuß Kalk kann höchſtens ein Kubikfuß Sand 
genommen werden. 
$. 126. 
d. Maß und Preis des Sandes. 
Man beſtimmt das Maß des Sandes hâufig nah Fuh- 
ren zu 12, auh zu 24 Kubikfuß, und rechnet demnach 6 
bis 12 Fuhren auf die Schachtruthe. Bei jedem Bau 
von einiger Bedeutung, und wo es auf eine genaue und 
regelmäßige Kontrolle der Baumaterialien ankommt, iſt es 
jedoch erfoderlih , den Sand auf den Bauylaß nah Schacht- 
ruthen liefern und vermeſſen zu laſſen. Man bedient ſich 
hiezu beſonderer Kaſten, welche 12 Fuß lang, 6 Fuß breit 
und 2 Fuß hoch find, und eine Schachtruthe enthalten, in 
welche der Fuhrmann den Sand auf den Seiten bequem 
hincinſhütten kann. Wird der Sand lo>er aufgeſchüttet, 
oder ift er naß und und wird einige Zeit der Luft ausges 
ſeßt, ſo ſinkt oder fhwindet er im Volumen bedeutend zu- 
ſammen. Daher iſt es gut, die Kaſten 2 Fuß hoh machen 
zu laſſen, weil er dadurch dichter liegt. Die Koſten einer 
Schachtruthe betragen hier, für den Berg- und Gruben- 
ſand bis zur Bauſtelle 1 Thlr. 25 Sgr.. bis 2 Thlr. ; für 
den Waſſerſand dagegen 2 Thlr. 10 Sgr. bis 2 Thlr. 
15 Sgr. ; für den ganz reinen Waſſerſand 2 Thlr. 20 Sgr., 
und wenn ex beſonders geſiebt wird, 3 Thlr. (Der hieſige 
20 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
 
	        
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