348 Zweiter Abſchnitt. Von den Berbindungsmaterialien,
Man miſcht oft, bei der Bereitung, zu 1 Theil Cement
1 Theil ſharfen Mauerſand, Ihlägt dies mit einer fpißen,
meſſerförmigen Mauerkelle tüchtig durch einander, und ver-
ſtreicht die Fugen mit demſelben Inſtrument. Feſter und
dauerhafter wird er jedoch ohne Beimiſchung von Sand.
Mit dem gewöhnlichen Mauerkalk geht er keine Verbindung
ein, weßhalb man die Fugen U, Zoll tief auffraßen läßt,
wenn ex als Pus-Antrag zu gemauerten Wänden gebraucht
wird. Man kann einzelne architektoniſche Glieder daraus
formen, und Verzierungen an den Facçaden anſetzen laſſen.
Der Mörtel wird nur mit Waſſer, entweder allein,
oder auch mit Sand, bereitet, und muß ſchnell, innerhalb
10 bis 15 Minuten, verbraucht werden, da er fehnell er:
härtet.
Bei dem Bau der neuen Brüde über die Themſe in
London (London bridge) Fonnte derſelbe aus dieſem
Grunde nicht Anwendung finden, indem er ſchneller er-
hârtete, als man die zur Bildung der Bogen dienenden
Steine verſezen konnte. Man war daher genöthigt, einen
andern Mörtel zu bereiten, der aus 2 Theilen Sand,
1 Theil gebrannten Kalk und 4 Theil Puzzolane aus Jta-
lien beſtand.
Bei dem Bau des Tunnels unter der Themſe wird der
Roman Cement nicht nur zum Berfegen der Mauerſteine,
fondern auch zum Puten der innern Gewölbeflächen auf
1% bis 2 Zoll Stärke verbraucht. Daſſelbe geſchieht auch
beim Bau der Futtermauer der Dos in Liverpool, wo
man ihn auch zum Verſezen der Werkſtú>e von Granit
verbrauchte.
Dofelbft bediente man fi) auch eines Fünftlichen by-
draulifchen Kalks, deſſen. Anfertigung auf folgende Weiſe
geſchah. Friſchgebrannter Kalk wurde noch heiß in einen
Thonbrei geworfen, der aber ſo di> eingerichtet war, daß
die Kalkſtü>ke ſih nicht löſchen, ſondern nur einhúllen, und
im geringen Grade mit Waſſer ſättigen konnten. War die
im Thon enthaltene Feuchtigkeit vom Kalk abſorbirt, fo