350 Zweiter Abichnitt. Don den Verbindungsmaterialien.
ſtets friſh bezogen und vor dem Zutritt der Luft wohl verz
wahrt werden.
Anmerk. In den Verhandlungen des Vereins zur Beförderung
bes Gemerbfleißes in Preußen, Sahrgang 1829, 2te Lieferung, ift ein
Bericht der Abtheilung für Baukunſt und fchöne Künfte, über die mit
Roman-Cement angeſtellten Verſuche, enthalten, welche folgende Reſultate
geliefert haben : :
1) Die Semente haben fih, wenn ſie mit weniger Waſſer angemacht
worden, im Waſſer erhärtet, die Gegenſtände mochten ſogleich, oder
24 Stunden nachher, ins Waſſer gelegt werden;
2) die Feſtigkeit des Cements iſt auf den Zoll — 67"), bis 82
Pfund, dagegen bei einer Beimifhung von Sand — 30 bis 33
Pfund;
3) der Cement bleibt, wenn er im weichen Zuſtande nicht durch Bela:
ſtung zuſammengedrü>t werden fann, zu. porôs, als daß er das
Durchſi>kern des Waſſers abhalten könnte, wenn die ausgeſeßte
Fläche niht bedeutend ſtark iſt ;
4) der Cement erhârtet an freien Flâhhen zu ſ{<nell, und erhält deß-
halb keine innige Verbindung mit dem Sandſtein, oder mit ebenen
Ziegelflächen ;
5) Dem Cementpus ſchadet eine beſtändige Feuchtigkeit zwar niht, er
wird aber an ſeiner Oberfläche auh niht tro>en ;
6) dagegen lehrt die Z14jährige Erfahrung, daß er das Aufſteigen
der Feuchtigkeit, wenn er ſelbſt niht in der feuchten Region ange:
wendet wird, von dem aufgeführten Mauerwerk, fo wie von den
Sandſteinen abhält. Eben fo wird er,
7) felbft mit 2%, Sand vermifht, bei einer bedeutenden Belaſtung
ungemein feſt, und läßt fich fchwer von den Ziegeln trennen. Hier-
aus würde wol zu folgern ſein, daß der Roman- Cement, bei un-
ſerm Klima, in welchem ſi<h do< guter Kalkpuß ſehr lange an
freier Luft, wenn nur das Mauerwerk nicht feucht ift, hält, nicht
den ausgebreiteten Nusen, als in England, haben dürfte, indem
dort, wegen der feuhten Seeluft , der gewöhnliche Mörtel nicht
lange haftet. Zweitens, daß er zu Waſſerbauten, wegen ſeiner
Koſtbarkeit, niht anwendbar iſt, indem dex Bau von feſten Stei-
nen wohlfeiler wird, alö der von Ziegeln , die mit dieſem Cement
vermauert werden. Drittens, daß er zur Abde>Œung von Flächen
deßhalb den Metallde>Œungen nicht vorgezogen werden kann, weil
ein geringes unvermeidlihes Geben Riſſe in der Oberfläche exs
zeugt. Die Anwendung deffelben würde fich demnach bei uns be-
{<ränken :
A) Auf Abſonderung der Fundamentmauern von der erſten Etage