Vom Kitt. 363
diren der Fenſter zur Befeſtigung des Kitts allerdings viel
beiträgt.
Zum Kochen des Firnifjes zu dergleichen Fenſterkitten
werden insgemein 27 Theile Leindl, 1 Theil Umbra und
1 Theil Silberglätte genommen, welchem einige auch etz
was Kolophonium zuſehen. (S. Mangers Beiträge,
©. 285.)
Das Kolophonium macht aber den Kitt ſchr leicht \ſprôde,
daher muß man deſſen Einmiſchung gehörig proportioniren.
Man kann es auch ganz weglaſſen, weil es den Kitt bloß
erhärten helfen ſoll, welches bei Fenſtern, beſonders in vorher
gezeigten Fällen, nicht gut iſt.
Einige Glaſer nehmen zum Kitt auch gar Feinen Fir-
niß, ſondern nur Leindl und Kreide, mit etwas Terpentin
vermiſcht; dieſen Kitt gebrauchen ſie beſonders dann, wenn
ſie einzelne Scheiden wieder einfeßen. Obgleich dieſes fein
richtiges und gutes Verfahren ift, ſo- entſchuldigen ſie es
damit, daß beim abermaligen Zerbrechen ſich die neuen
Scheiben beſſer einſeßen laſſen, ohne die übrigen zu beſchä-
digen.
Pariſer Fenſterkitt.
Man läßt 7 Pfund Leindl und 4 Pfund gemahlenen
Umbra ſtark mit einander kochen, und thut, ſo lange es
noch heiß iſ, 2 Unzen gelbes Wachs hinzu. Unter die noh
warme Miſchung knetet man dann 5/, Pfund gemahlene
Kreide und 11 Pfund Bleiweiß.
Kitt für Fenſterſcheiben.
Man nimmt Dru>erſhwärze, ſchüttet ſie in einen hei
ßen Mörſer, und vermiſcht ſie mit fein geſtoßener ſpaniſcher
Kreide oder Bleiglätte, ſo daß es eine weiche Maſſe bildet.
Mit dieſem Kitt überſtreicht man die Ränder des Rahmen,
in welchen die Scheibe konimen ſoll, deren Enden auch
gleichmäßig mit demſelben Kitt überſtrichen werden.
Dieſer Kitt iſ bei Treibhäuſern, und überhaupt bei
horizontalliegenden Fenſtern von Nußen.