Vom Gipſe. 373
ſauren Gasarten in einen Schaum, wonach ſie zum Formen
über die Modelle aus Thon oder Wachs genommen wird.
$. 146.
d. Beſtandtheile der Stu>Emarmor - Maſſe.
Rein geſiebter Gips mit denjenigen Farbeſtoffen unter-
mengt, welche die Farben des Marmors bilden ſollen , beides
zu einem Teige unter einander gebracht und mit Leimwaſſer
angemacht, bilden die Beſtandtheile dieſer Maſſe. Es müſſen
dies jedoh Erd- und Mineralfarben fein, weil die Saſtſarben
vom Gips verzehrt werden.
Ueber die Anfertigung des Stu>marmors ſehe man Trieſt, »Hand-
buch zur Berechnung der Baukoſten. «
Der Gipsmarmor verlangt einen feſten Grund zu ſeiner
Auftragung, mit dem er fich jo verbindet, daß er keine Riſſe
auf ſeiner Oberfläche erhalten kann. Dieſer Grund beſteht
aus der Hâlfte Gips und aus der Halfte Kiesſand. Die
Wände, auf welche er getragen wird, müſſen ganz rauh ſein.
Sind ſie von Sandſtein , ſo müſſen ſie mit Stemmeiſen nar-
big vorgerichtet werden , ſind ſie von Ziegeln, ſo müſſen die
Fugen hohl und die Fläche ohne Kalkpuß ſein. Geſchieht der
Auftrag auf Holzwände, fo müffen diefe doppelt gerohrt, ober
mit Latten in ?/ zölligen Entfernungen benagelt fein.
Bei runden Säulen geſchieht das Auftragen der Maſſe
mittelſt einer um die Achfe der Säule drehbaren, ſenkrechten
Chablone.
Vortreffliche Arbeiten dieſer Art ſind beim neu erbaue-
ten Schaufpielhaufe, noch mehr. aber beim Bau des neuen
Muſeums hieſelbſt, angefertigt worden.
Anmerk. Der Herr Bauinſpector Sachs hiefelbft hat in feinem
Buche »über Anfertigung von Bauanſchlägen, Berlin 1827, bei E. Fr.
Amelang, « S. 79, die hier, $. 143, angegebenen Tabellen über die
Veränderungen der Gipsfteine aufgenommen, ohne fie zu zitiven. In ber
zweiten Kolonne gibt er aber das Gewicht des gebrannten Gipſes pro
Kub. Fuß zu 108 Pfund 28 Loth, wie bei der hier gegebenen zweiten
Tabelle, an. Er gibt darauf bei dem Gips die Verhältnißzahlen 147, 119