Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
378 Zweiter Abſchnitt. Don den Verbindungsmateriafien. 
Außer dem im erſten Abſchnitte bereits gedachten nük- 
lichen Gebrauche des Lehms, um ganze Gebäude damit auf- 
zuführen, ift der weitere (gewöhnliche) Gebrauch deſſelben 
bekanntermaßen, die Fächer in den Wänden und in den 
Feldern zwiſchen den Balken damit auszukleben. 
ZU lehterem Gebrauche muß aber beſſerer Lehm genom= 
men werden, ald zu erftgedachtem, nämlich reinerer und 
fetterer, der mehr Zuſammenhang hat. 
Man bedient ſich auch des Lehms, um Holzwerk damit 
zu umfüllen, und fo gegen Verftoden und Fäulniß zu fi 
chern. Namentlich findet dieſer Gebrauch bei den Balken- 
köpfen. und den Mauerlatten Statt, welche bei einem Maſ- 
fiobau in die Mauern zu liegen fommen, und mit Lehm 
umkleidet werden, wozu ein reiner Lehm- Teig genommen 
wird. In gleicher Art wendet man ihn auch zum Umfül- 
len der Pfähle, Holme, Bohlen im Innern der Uferſchä- 
lungen an. 
Auch zur Errichtung der Brunnenſchahtmauern wird 
Lehm zum Ausfüllen der Steinfugen genommen, welche je- 
doch nach der Waſſerſeite zu mit Moos ausgedichtet werden, 
damit der Lehm nicht herausgeſpúlt werde. 
Lehm iſ ferner das Verbindungs - und Füllmaterial 
zum Geben der Kachelöfen für den Töpfer. Lehm und 
Kies vermiſcht, giebt das Hauptbindemittel beim Chauſ- 
ſeebau. 
Außerdem findet der Gebrauch des Lehms auf vielfäl- 
tige Art Anwendung, und man kann denſelben mit Recht 
als ein unſchâßbares Hauptmaterial des Landbaues an- 
ſehen. 
Nachdem Herr Manger in einer andern Stelle ſeiner 
ökonomiſchen Baumwiffenfhaft den Bau ganzer 
Lehmhäuſer (die er mit Recht, wenigſtens in Rúkſicht auf 
die Hauptſache, die Wände, unverbrennlihe Häuſer 
nennt), als ein erfahrener Baumeiſter von der Dauerhaf- 
tigkeit derſelbén Überzeugt, mit patriotiſhem Wohlmeinen 
empfohlen, ſo ſagt er Seite 83:
	        
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