Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
    
Dom Thon. 381 
vielfach gefle>ter rôthlicher, gelblicher, grünlicher, bläulicher und 
bräunlicher Farbe. Er bricht Neſterweiſe, bisweilen in ſehr 
mächtigen Zagen, fühlt fich fett und falt an, hängt ein wenig 
an der Zunge, und gibt angehaucht den eigenen Thongeruch. 
Weſentliche Gemengtheile des Thons find Thon: und Kiefel- 
erde, welche das 2: bis Sfache im Gemenge betragen; außer- 
dem enthält er Eiſenoxyd, Magneſiumoxyd, Grünerde, Talkerde, 
Erdharze, Sand, Steinchen u. f. w. . Die Metalloryde und 
Erdharze geben dem Thone ſeine Farbe. Die braunen Farben, 
die gewöhnlich von den Erdharzen herrühren, werden im Feuer 
durch Verflúchtigung zerſtôrt, und der Thon brennt ſi dann 
weiß. Die Färbung von feuerbeſtändigen Metalloxyden bleibt 
aber, oder wird nur mehr oder weniger geändert. Die eiſen- 
haltigen Thonarten brennen ſich karminroth, die fhwärzlichen 
und grauen, gelblich und meißlichroth. 
$. 152. 
b. Abarten. 
Ie nachdem der Thon reiner oder unreiner if, unter 
ſcheidet man, wie Wolfram in ſeinem » Handbuch für Bau- 
meifter, Baumaterialienlehre, 1fter Theil « anführt, folgende 
Abarten : 
1) den Lehm als den unreinſten, der außer Kalk, Mergel 
und Eiſenoxyd auh noh Sand und Steinchen ent- 
hâlt ; | 
2) den Letten, der zwar auh Kalk und Eiſenoxyd ent- 
hält, aber fetter ift, und feineren Sand und weniger 
Steinchen enthält; 
3) die Mergelerde,. die efwa zur Hälfte aus. Thon, 
zum Hälfte aus Kalkerde beſteht ; 
4) den Biegeltyon, der das Mittel zwiſchen Lehm und 
Letten Halt, doch möglichft frei von Mergel und grobem 
Sande fein muß; 
5) den Söpferthon, welcher der fetteſte iſt, und der ſich 
meiſt erſt in größerer Tiefe unter dem Ziegelthone und 
unter der-Dammerde vorfindet ; 
  
  
  
  
  
  
 
	        
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