Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
Vom Thon. 383 
Um große waſſerdichte Baſſins zu bilden, iſt der Thon 
ein fehr nüsliches Baumaterial. Die Anwendung deſſelben 
muß jedoch ſtets ſo gefchehen, daß ſowol die Sohle, als auh 
die Seiten von Mauern eingeſchloſſen werden, und der Thon 
einen beſondern zuſammenhängenden Körper innerhalb derſel- 
ben bildet. Das Verfahren hiebei iſ folgendes. Es wird 
zuerſt der Grund unter der Sohle, ſo wie unter den ſenkrech- 
ten Einſchlußmauern in der ganzen Ausdehnung und bis zu 
gehöriger Tiefe , fundamentirt , und mit einem Rolllager aus 
gut gebrannten Klinkern abgepflaſtert. Dann wird zunächſt 
die Äußere Umfangsmauer in gewöhnlicher Art aufgeführt, 
und hierauf der Thonfchlag auf der Sohle des Behälters zu- 
bereitet. Dies geſchieht, indem gut angenäßter, durchgefneteter 
Thon, als ein ſteifer Teig, auf dem Pflaſter in dünnen La- 
gen auögebreitet, und mit Schlägeln von Holz lange Zeit 
tüchtig feftgeichlagen wird, bis durch viele Lagen über einan- 
ander ein 6 bis 8 Zoll ſtarker Eſtrich gebildet iſt. Hierauf 
wird dieſe Sohle mit zwei oder mehreren Lagen fla<h und 
hochkantig gerichteten Klinkern in Cement, mit ſorgfältig ge- 
fúllten Stand- ur“ Lagerfugen, Überpflaſtert, doh ſo, daß die 
Grundfläche des Pflaſters überall 6 bis 8 Zoll von der äu- 
ßeren Umgebungsmauer zurü>bleibt. Dann werden die inneren 
Umfaſſungsmauern 17% bis 2 Steine ſtark, überall in 6 bis 8 
zölliger Entfernung von den äußeren Mauern, gleichfalls in 
Gementmörtel errichtet, und hiernächſt wird der zwiſchen bei- 
Waſſermauern und Bollwerke gegenzuſchlagen, weil derſelbe fich 
au< mit Steinen und Holz niht genau verbindet, ſondern ab- 
blättert. Es Fann alſo das Waſſer zwiſchen dem Holze und dem 
Thone leichter einen fid) bald vergrößernden Durchgang finden, 
tatt daß bei der Hinterfüllung “ derſelben mit Sande, die Sand- 
Eôrner ‘dur< die oben Tiegende Erde von der Seite feſt in die 
Unebenheiten der Steine oder des Holzes angedrü>t werden, 
wodurch dem Waſſer der Durchzug nicht ſo Leicht verftattet wird; 
oder wie geſagt , dur<h das Nachſinken der Oberfläche werden fich 
dergleichen nahtheilige Umſtände zu erkennen geben, die man dann 
dur, Hülfsmittel in Zeiten verbeffern kann, 
    
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
   
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.