392 Dritter Abſchuitt. Von den Metallen im Bauweſen.
iſt ſehr viel Grau beigemiſcht, und auf der Bruchfläche kein
beſtimmtes Gefüge mehr zu bemerken. Dies ift die weiße
Stoheifenart, welche am häufigften vorkommt, und welche
man daher auh Weißeifen, grelles Roheifen ges
nannt hat. Nimmt die weiße Farbe noch mehr ab, fo daß
fie in das Bläulichweiße übergeht, wobei die Bruchfläche
ſchon zadig zu werden anfängt, und viele größere und
kleinere Zwiſchenräume ſich bilden, ſo entſteht eine beſon-
dere Art von Roheiſen , ‘die weder zur grauen, noch zur |
weißen gezählt werden kann, obgleich man ſie gewöhnlich
ald eine Abart des weißen Roheiſens betrachtet. Dies ift
das lu>ige Roheiſen, oder das lu>ige Floß. Das Spie-
gelfloß, die blumigen Floſſen, und das grelle Roheiſen
ſcheinen oft in einander überzugehen, ſo daß es ſehr ſchwie
rig wird, die Abart genau zu beſtimmen. Das ſogenannte
weißgraue Roheiſen ſteht auf der Grânze des Spiegelfloſſes
und des blumigen Floſſes. Die weiße Farbe allein ent-
ſcheidet nicht Über das Verhalten und die Eigenſchaften des
Roheiſens, obgleich ſie zu erkennen gibt, daß das Eiſen zu
einigen Zweden (ur Anfertigung von Gußwaren) nicht ges
eignet iſt.
Sehr häufig Eommen beide Arten des Noheiſens , das
graue und das weiße, gemeinſchaftlih auf dem Bruche des
Roheiſens zum Vorſchein, wobei die Verhältniſſe der einen
oder der andern Art verſchieden ſein können. Es gibt Roh-
eiſen, bei welchem die weiße und die graue Art vollkom-
men von einander geſchieden zu ſein ſcheinen. Das graue
Roheiſen zeigt ſih als eine beſondere Lage, oder als eine
didere oder dünnere Schicht, bald oben, bald unten, bald
in ber Mitte des weißen Roheiſens , welches dann gewöhn-
lich Spiegelfloß iſt. Dieſes Roheiſen nennt man ſpang-
liges Noheiſen, ſtreifiges Roheiſen mit grauem
Saum, oder grauer Naht. Die Begrenzung beider Arten
iſt bei dieſem Roheiſen ſehr ſcharf und beſtimmt.
Das Gemenge, bei welhem graue Fle>en auf wei-
gem Grunde, ebenfo dasjenige, bei welchem weiße Fleden