Bom Eiſen. 393
auf grauem Grunde zum Vorſchein kommen, nennt man
halbirtes Roheiſen. Iſt die graue Roheiſenart mehr
überwiegend, fo pflegt man das Roheiſen wol \<w a <<
halbirtes, und wenn die weiße Noheiſenart Überwiegend
iſt, ſtark halbirtes Roheiſen zu nennen, :
$. 158.
2. Textur des Eiſens.
Die urſprüngliche Textur des Stabeiſens ift Tôrs
nig oder za>ig, doh müſſen die Stäbe nicht unter einem
Sol im D, und bei flachen Stäben nicht unter % Zoll
ftark fein, da ſich die Textur durch das Schmieden zu ſhwa-
chen Stäben ſehr verändert. Findet ſich in jedem Korn der
Bruchfläche eine faſerige Textur, oder’ eine za>ige Beſchaf-
fenheit, ſo bezeichnet dies das vollfommenfte Eiſen, wo
dann die Sehnen oder Adern eine lichte Farbe haben; viel-
kantige Körner hingegen, welche gröber oder feiner ſein kôn-
nen, und daher der Bruchſläche auch zuweilen ein {Uppi-
ges Anſehen geben, zeigen ein fchlechtes, brüchiges Eiſen
an. Haben dieſe Körner ein ſchiefriges Anſehen , ſo iſt das
Eiſen verbrannt; find fie ganz fla< und ſchuppig , dann
iſt es fkaltbrüchig; find fie kantig (aber nicht zadig) und
mit Sehnen untermengt, roh und fchlecht gefrifcht. Die
Erfahrung lehrt, daß dasjenige Eifen, welches durch mecha-
niſchen Dru kein faſeriges Gefüge erhält, zu den minder
feften Eifenarten gehört, weßhalb man ſich da, wo ein fe=
fies Eifen erfoderlih ift, nur eines ſolchen bedient , welches
durch mechanifhen Drud ein fehniges Gefüge anzunehmen
fähig iſt.
Die Textur des Stahls iſ zwar körnig, allein die
Bruchfläche unterſcheidet ſih von der des Eiſens dadurch,
daß gar keine beſtimmte Form eines einzelnen Kornes zu
bemerken ift, fondern nur ein unbemerkbarer Uebergang Statt
findet, und die Fläche ein faſt ganz gleichartiges Anſehen
hat. Je dichter und gleichartiger das Korn iſt, deſto beſz